Christian Otto
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Isabell K. •

Frage an Christian Otto von Isabell K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Otto,

Im Falle einer erneuten Regierungsbeteiligung der Grünen und in dem Falle, dass sie aktiv an der Regierung beteiligt sind, würden Sie sich dann für den Ausbau des Anti-Gentechnikgesetzes einsetzen, so dass die Biobauern effizienter geschützt sind? Würden Sie insgesamt die biologische Landwirtschaft weiter unterstützen? Was würden Sie dagen tun, dass es mit den neuen Biosupermärkten nicht zur gleichen Entwicklung, wie in der konventionellen Landwirtschaft kommt? Das also kleine Betriebe, sowie kleine Läden dicht machen und es wiederum nur um Preisdumping geht?

Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank im Vorraus

Isabell Klein

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Klein,

zunächst einmal möchte ich mich entschuldigen, dass ich Ihnen nicht gleich geantwortet habe, da der Wahlkampf mich sehr in Anspruch genommen hat bzw. in Anspruch nimmt.

Zunächst einmal bin ich der Meinung, dass wir mit dem gegenwärtigen Gesetz einen guten Schutz für die Anbauflächen von Biobauern geschaffen haben. Wir haben mit der Novelle des Gentechnikgesetzes bereits das im Rahmen der Rechtsprechung der Europäischen Union maximal mögliche zum Schutz der gentechnikfreien Produktion geschaffen, wofür wir uns beispielsweise seitens der Union herber Kritik ausgesetzt sehen.

Nichtsdestotrotz bin ich der Ansicht, dass wir die Meinung von über 70% der Bevölkerung respektieren und das Gentechnikgesetz ausbauen müssen. Hier müssen wir aber zuallererst auf europäischer Ebene die Weichen stellen. Beispielsweise muss es bei gentechnisch verändertem Saatgut schon ab der Nachweisgrenze eine Kennzeichnung geben.

Ich würde auf jeden Fall die biologische Landwirtschaft weiter unterstützen, da hiermit auf vielfältige Weise die Umwelt gegenüber der konventionellen Landwirtschaft geschützt wird. So belastet z.B. der Biolandbau von allen Landbewirtschaftungsformen die Böden am wenigsten mit schädlichen Stoffen. Zudem arbeiten 150.000 Menschen in diesem Bereich, was seine arbeitsmarktpolitische Bedeutung unterstreicht. Bislang ist eine Entwicklung, wie Sie sie beschrieben haben nicht eingetreten. Ich glaube auch nicht, dass es auf einen solchen Verdrängungswettbewerb, der zu "Agrarfabriken" führen würde, hinausläuft, da diese Probleme mit ökologischen Kriterien hätten.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Otto