Frage an Christian Magerl von Peter H. bezüglich Umwelt
Lieber Hr. Dr. Magerl,
heute habe ich Sie in der BR Abendschau in einer Diskussionsrunde zum geplanten Pumpspeicherwerk am Jochberg gesehen.
Mein Eindruck ist, dass im Zuge der Energiewende derzeit recht unbesonnen oder vorschnell vorgegangen wird. Besonders ärgert mich, dass Flächenfraß und die Verbauung ganzer Landschaften hingenommen wird, mit dem Argument des Vorrangs der Energiewende. Mein Eindruck ist auch, dass Projekte wie der Stromspeicher am Jochberg, ggf. ökonomisch und ökologisch nicht zu rechtfertigen sind. Dies beruht einerseits auf der Erwägung von Schäden die das lokale Ökosystem erleiden würde. Auf der anderen Seite auch auf der Frage, was wir durch die Energiewende an Lebensqualität gewinnen (an Umweltschäden vermeiden) können.
In Hinsicht auf den Klimawandel (bzw. Treibhausgasvermeidung) ist zu bedenken, dass gewonnene Lebensqualität (vermiedener Schaden) international sowie über Generationen hinweg wirksam wird (Stichwort internationales öffentliches Gut). Es besteht zudem große Unsicherheit bez. den lokalen Auswirkungen des Klimawandels (Nutzens der THG-Vermeidung). Außerdem ist die ökologische Wirksamkeit der Energiewende (insb. CO2-Minderung im Energiesektor) in Deutschland dadurch begrenzt, dass wir eine europaweite Klimapolitik mit entsprechenden Zielen haben (Stichwort EU-Emissionshandel).
Ich möchte daher darauf hinweisen, dass es wichtig ist, die ökologischen und ökonomischen Kosten von Großprojekten mit deren ö/ö Nutzen kritisch abzuwägen.
Daher meine Fragen: a) Wenn die Grünen in Bayern ein Kataster für Energiespeicher planen oder anstreben, welche Rolle wird dabei die Abwägung ökologischer und ökonomischer Kosten und Nutzen spielen? b) Welche Bedeutung messen Sie der Bewertung ökologischer Verluste durch die Realisierung von Großprojekten wie am Jochberg zu? c) Planen Sie ggf. Gutachten über Kosten/Nutzen einzuholen?
Herzliche Grüße,
Dr. Peter Heindl