Frage an Christian Maaß von Frank R. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Maaß,
seit ich Anfang 2007 nach Hamburg gezogen bin, stelle ich mir die Frage, wieso es hier (im Gegensatz zu anderen norddeutschen Städten wie etwa Hannover) keine konsequente Mülltrennung gibt. So sind zum Beispiel Bio-Abfalltonnen nur auf besonderen Antrag erhältlich und die gesonderte Abholung von Kunststoffmüll ("Gelbe Säcke") erfolgt ebenfalls nur auf einen (meines Wissens nach) kostenpflichtigen Antrag.
Wie stehen Sie als Vertreter Ihrer Partei zu diesem Thema? Gibt es Hoffnung, dass ein solches Thema unter Ihrer Mitwirkung Einzug in die öffentliche und politische Diskussion erhält?
Mit freundlichen Grüßen und herzlichem Dank,
Frank Radowke
Sehr geehrter Herr Radowke,
Herzlichen Dank für Ihre Frage, mit der Sie ein großes Manko der derzeitigen Umweltpolitik in Hamburg ansprechen.
Es ist leider tatsächlich so, dass Hamburg in Sachen Recycling und Mülltrennung im Vergleich mit den anderen Bundesländern und Städten extrem schlecht abschneidet. Symptomatisch z.B. das Abschneiden beim Altglas: Mit nur 16,6 kg pro Jahr und pro Einwohner liegt Hamburg abgeschlagen auf dem letzten Platz. Zum Vergleich: Beim Spitzenreiter Schleswig-Holstein sind es 27,7 kg jährlich pro Einwohner. Bei der Sammlung von Altpapier sieht es ähnlich traurig aus. Bei der Sammlung und Verwertung von Bio-Abfällen sind ebenfalls andere Städte Hamburg deutlich voraus. Schließlich liegt Hamburg auch beim Verpackungsmüll mit 44 kg pro Einwohner und Jahr abgeschlagen auf dem letzten Platz (Sachsen: 80 kg). (Alle Daten aus: BVSE, Zahlen, Daten, Fakten; Bonn 2007).
All dies hat politische Ursachen, weil das Thema in den letzten Jahren von der CDU nicht wichtig genommen wurde. Insbesondere haben wir in Hamburg eine unzureichende Infrastruktur bei der Trennung und Erfassung des Abfalls. Ebenso vermisse ich eine Kampagne zur Verbesserung des Bewusstseins in der Bevölkerung. All dies wollen wir nach der Wahl in einer Regierungsbeteiligung ändern, z.B. über die Ausweitung der getrennten Sammlung von Bio-Abfall, mehr Altglas-Sammlungen und konsequente Einführung von kostenlosen Blauen Tonnen in den Wohnhäusern für Altpapier.
Herzliche Grüße
Christian Maaß
P.S. Die gelben Säcke erhalten Sie kostenlos beim DSD oder über die Stadtreinigung.