Frage an Christian Lange von Tobias H. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Hr. Lange,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Die SPD befasst sich also mit der Besteuerung von Vorständen der DAX Unternehmen.
Im DAX sind aktuell 30 Unternehmen verzeichnet. Diese haben zusammen (nach Angabe Financial Times vom 30.10.2007) 192 Vorstände. Davon sind 48 Vorstände im Ausland lebende Ausländer, die also in Deutschland sowieso nicht besteuert werden.
Heißt das, daß sich die SPD wirklich mit der Besteuerung von 144 Einzelpersonen befasst? Laut Focus Money verdient ein DAX Vorstand im Schnitt 1,7 Mio Euro im Jahr. Das sind also 244,8 Mio Euro Gesamteinkommen. Bei Besteuerung mit 75% sind das 183,6 Mio Euro Steuereinnahmen insgesamt und gegenüber dem aktuellen Steuersatz 41% 144,5 Mio Steuermehreinahmen.
Das wäre dann noch weniger als in 2002 an Hundesteuer eingenommen wurde (212 Mio Euro).
Glauben Sie wirklich, daß sich dies als Gesetzesvorhaben lohnt?
Vor allem wenn die Masse der Manager (z. B. Hr. Wiedeking als Spitzenverdiener mit ca. 60 Mio Euro) nicht erfasst sind (Porsche ist nicht im DAX) ?
Sehr geehrter Herr Heinz,
vielen Dank für Ihre Email vom 4. Januar 2008, die Sie mir erneut über Abgeordnetenwatch geschickt haben.
Ihrer Kritik an unserem Gesetzgebungsvorhaben, Managergehälter transparenter und gerechter gestalten zu können, kann ich nicht folgen.
Wir machen kein Gesetz für einige wenige Personen, wie Sie vermuten, wenn Sie der Ansicht sind, lediglich die Vorstände der DAX-Unternehmen seien gemeint, wenn wir von den Vorständen der börsennotierten Unternehmen als Zielgruppe des Gesetzes sprechen. Schon heute ist es so, dass nicht nur Vorstände der Unternehmen, die einem bestimmten Aktienindex angehören, wie beispielsweise dem DAX, von den Offenlegungspflichten für Vorstandsbezüge erfasst werden, sondern die Vorstände aller börsennotierte Unternehmen, sofern sie nicht die Opt-Out-Regel zur Anwendung bringen, wie z.B. die Porsche AG.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit dieser Auskunft weiterhelfen und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Christian Lange