Frage an Christian Hierneis von Florian P. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Wie stehen Sie zu einer Neuregelung von Bafög?
Derzeit ist Bafög so geregelt, dass ein Maximalbetrag an Nebenverdienst für Studierende nicht überschritten werden darf. Alles über durchschnittlich 450€ pro Monat verdiente Geld wird dem Bafög Satz angerechnet. Außerdem muss ein Teil des bezogenen Bafög zurückgezahlt werden. Diese Regelung ist 1. Sozial ungerecht und 2. Ineffizient für den Staat.
1. Da Studierende, die Bafög beziehen in der Regel nicht aus wohlhabenden Verhältnissen kommen, wäre es für sie umso wichtiger schon während des Studiums gute Kontakte in die Arbeitswelt zu knüpfen. Das ist im Vgl. zu Studierenden, die von ihren Eltern ausreichend unterstützt werden können aber nicht ohne weiteres möglich, wenn der monatliche Verdienst derart eingeschränkt ist.
2. Wäre es also nicht effizienter, jedem Studierenden den Höchstsatz Bafög unter der Bedingung zuzusprechen, dass eine Mindestanzahl an monatlicher Arbeitszeit erreicht wird? Ein kompliziertes Rückzahlungsmodell wie jetzt ließe sich dann dadurch ersetzen, dass der Gesamtbetrag aus Bafög und Lohn über dem üblichen Steuerfreibetrag normal versteuert wird. Studierende, die mehr arbeiten, würden dann prozentual auch mehr "zurückzahlen", wären aber nicht mehr gezwungen auf sich bietende Chancen zu verzichten, die "reichere" Studierende ohne Bafög wahrnehmen können.