Frage an Christian Hartmann von Pottgiesser M. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Herr Hartmann,
wie ist Ihre Einstellung zum Verlust des Weltkulturerbetitels und was wollen Sie tun um die verlorenen Millionen Euro an Fördergeldern zu kompensieren?
Mit freundlichen Grüßen
Martin Pottgiesser
Sehr geehrter Herr Pottgiesser,
ich bedaure den Verlust des Weltkulturerbetitels für die Landeshauptstadt Dresden. Eine Lösung, die die Vereinbarkeit von Weltkulurerbetitel und Waldschlösschenbrücke ermöglicht hätte, wäre für beide Seiten sinnvoller gewesen. So haben sowohl die UNESCO als auch die Landeshauptstadt Dresden Schaden genommen.
Nach meiner Auffassung sind aber die Umsetzung des Bürgerentscheides und der Bau der Waldschlösschenbrücke für Dresden die richtige Entscheidung. Der Bau der Waldschlösschenbrücke war zum Zeitpunkt der Titelbeantragung nicht nur bekannt sondern auch Bestandteil des Antrages. Nach meiner Überzeugung und den mir vorliegenden Unterlagen wäre auch ein Tunnel keine Lösung gewesen. Er hätte eine Nutzung für Radfahrer und Fußgänger ausgeschlossen, wäre in den Bau- und Folgekosten teurer und stellt den größeren ökologischen Eingriff dar.
Die Bereitstellung von Fördermitteln des Bundes für Weltkulturerbestätten in Deutschland erfolgte nach meinem Kenntnisstand erstmalig. Ob und inwieweit Dresden bei Antragstellung ohne Titelaberkennung tatsächlich Fördermittel erhalten hätte, kann ich bei der Vielzahl der Weltkulturerbestätten in Deutschland nicht beurteilen.
Daher kann ich nicht von der Erforderlichkeit der Kompensation von entgangenen Fördermitteln sprechen. Unbenommen davon haben wir eine Verantwortung für unsere Stadt. Dazu gehören ihre landschaftlichen Reize, ihre bauliche Historie und ihre kulturelle Vielfalt. Aber auch die Lebens-, Verkehrs- und Arbeitsbedingungen von über 500.000 Dresdnerinnen und Dresdnern.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Hartmann