Frage an Christian Ehler von C. S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Dr. Ehler,
am 27.06.2015 stand in der Märkischen Allgemeinen Zeitung der Artikel "Falkenseerin ist zur Roboter-WM qualifiziert". Die Falkenseer Schülerin (7. Klasse) hat sich mit ihrer Teampartnerin aus Paderborn für das Weltfinale in Katar qualifiziert. Leider müssen sie die Kosten hierfür selber tragen.
Zwei Mädchen, die sich so erfolgreich mit Technik beschäftigen und gleichzeitig für die Umwelt einsetzen, sind doch wirklich mehr als förderungswürdig.
Gibt es nicht eine Möglichkeit dies mit europäischen Finanzmitteln zu fördern? Vielleicht beim Familien-, Frauen-, Wirtschafts- und/oder Umweltministerium?
Mit freundlichen Grüßen
C. S.
Sehr geehrte Frau S.,
zunächst einmal ist dies auch meiner Meinung nach eine außerordentliche Leistung der beiden jungen Schülerinnen und entsprechend zu würdigen. Vor allem im mathematisch-technischen Wissenschaftsbereich sind junge Frauen rar und stellen daher eine Bereicherung dar. Daher sollten insbesondere Unternehmen aus der Region berechtigtes Interesse an der Unterstützung dieser Forschung zum Thema Manganknollen aufweisen.
Die Europäische Union hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen und initiierte dafür einige Förderprogramme für aufstrebende junge Frauen, insbesondere in den wissenschaftlich-technischen Arbeitsbereichen. Dies erfolgt vor allem durch die Vergabe von persönlichen Stipendien und gesetzgeberischen Prozessen. Leider ist eine Einzelförderung einer Reise daher eher unüblich. Vor allem junge Forscherinnen sind im Blickpunkt Europas. Aus diesem Grund wurde eigens eine spezielle Kampagne ins Leben gerufen, die jungen Frauen zahlreiche Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung und der beruflichen Perspektiven in den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) näherbringt. Diese Initiative der Europäischen Union richtet sich explizit auch an die von Ihnen, Frau S., benannten Schülerinnen, die sich zudem mithilfe von weiblichen Mentoren auf ihre Traumberufe vorbereiten können:
http://science-girl-thing.eu/de
Es ist außerdem vor allem auf die Robert Bosch Stiftung zu verweisen, da diese sehr offene Vergabekriterien bezüglich möglicher Förderungen vorsieht und daher für die beschriebene Reise eine aussichtsreiche Anlaufstelle darstellt:
http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/foerdergrundsaetze.asp
Eine staatliche Förderung Deutschlands ist unter bestimmten Bedingungen möglich. Hierzu gibt es die Möglichkeit der Bewerbung für das Auslands- oder SchülerBAFÖG unter folgenden Links:
http://www.ausgetauscht.de/bafoeg.htm
http://www.bafoeg-rechner.de/FAQ/auslandsbafoeg-schueler.php
Des Weiteren ist eine Anfrage an die zuständige Frauenministerin Frau Manuela Schwesig, sowie an die Bundessprecherin der Frauenbeauftragten, Frau Brigitte Kowas, empfehlenswert.
Außerdem ist die Universität Potsdam eine mögliche Anlaufstelle für die Förderung des jungen Wissenschaftsnachwuchses. Dort ist Frau Kerstin Schweigel zuständig.
http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/servicetelefon-kontakt.html
http://www.frauenbeauftragte.de/die-bag-2/bundessprecherinnen-2/
E-Mail: kerstin.schweigel@uni-potsdam.de
Ich hoffe im Interesse der jungen Forscherinnen auf eine Zusage möglicher Fördermittelgeber und auf ein erfolgreiches Abschneiden beim Weltfinale in Katar.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christian Ehler