Frage an Christian Carstensen von Jörg L. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Carstensen,
bevor ich als langjähriger Rot-Grün-Wähler wieder meine Stimme der SPD gebe, hätte ich gerne von Ihnen, meinem neuen Bundestagskandidaten, gewusst, wie Sie zu der Linkspartei stehen und mit ihr umgehen.
Ich war ziemlich entsetzt, wie Ihr Kollege Kahrs aus Mitte im Streitgespräch mit Norman Paech umgegangen ist: Kahrs hatte nichts Anderes parat als die vorgestanzten, persönlich diffamierenden Parolen wieder-zugeben. Kein einziges Argument, geschweige ein persönliches statement. Bitter, bitter. Es ist traurig anzu-sehen, wie mit dem Totschlag-Argument „Populismus“ umgegangen wird. Und ich dachte, dass die neue jüngere Generation in der SPD, zu der ich Sie zählen würde, anders mit dem politischen Gegner umgehen würde. Dabei betreiben Schröder und all die anderen Mitstreiter mit der Personalisierung der eigenen Wahl-kämpfe nichts anderes als Populismus.
Vielleicht können Sie sich daran erinnern, wie seinerseits die GRÜNEN diffamiert wurden - und jetzt verläss-liche, ruhige, unaufgeregte Koalitionspartner sind.
Ich bin gespannt, ob und wie Sie mir antworten.
Jedenfalls würde ich mich darüber freuen, wenn Sie mir antworten würden, denn vielleicht gibt Ihre Antwort den Ausschlag für meine derzeitige Unentschiedenheit für die SPD zu stimmen.
Mit besten Grüßen
Jörg Leske
Sehr geehrter Herr Leske,
Bei der Linkspartei.PDS finde ich es schon erwähnenswert, dass sich damit eine Partei zur Wahl stellt, die von Anfang an eine Regierungsbeteiligung nach dem 18. September abgelehnt hat. Veränderungen kann man aber nur dann umsetzen, wenn man bereit ist, dafür Verantwortung zu übernehmen. Dieser Aufgabe möchte ich mich als Ihr Bundestagsabgeordneter gerne stellen. Mich mit den Programmpunkten meines politischen Gegners argumentativ auseinander zusetzen, bin ich gerne bereit, beispielsweise am 24. August im DGB Wahlkreisforum, ab 15 Uhr im Museum der Arbeit. Vielleicht haben Sie ja Zeit und möchten sich das einmal anhören?
Wir Sozialdemokraten kämpfen in diesem Wahlkampf um jede Stimme, denn wir sind überzeugt, dass unsere Vorschläge, zusammengestellt im Wahlmanifest, der richtige Weg für Deutschland sind. Natürlich geht es bei dieser Auseinandersetzung um einen Streit in der Sache. Diesen führen wir auch sehr intensiv. Mit denjenigen, welche die Verunsicherung der Menschen von rechts ausnutzen wollen, um wichtige Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abzubauen. Auf der anderen Seite aber ebenso mit der erweiterten PDS, die den Menschen verantwortungslos alles verspricht und damit auf Dauer nur weitere Enttäuschungen schaffen wird.
In unserem Wahlmanifest heißt es zu den Vorstellungen der PDS sehr klar: "PDS und WASG treiben den Sozialstaat mit ihren Vorschlägen in die Finanzkrise und streuen Menschen, die so dringend auf Arbeit warten, mit vermeintlich einfachen Lösungen Sand in die Augen und leisten damit weiterem Vertrauensverlust in die Demokratie Vorschub... Populistische Illusionen sind so gefährlich wie soziale Kälte unmenschlich ist – beide sind im Kern unmoralisch."
Sollten Sie an unseren Argumenten weitergehendes Interesse haben, wenden Sie sich gerne direkt an mich und teilen mir Ihre Anschrift mit. Wir senden Ihnen dann gerne entsprechende Unterlagen zu.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Christian Carstensen