Frage an Christian Carstensen von Ernst Ullrich S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Carstensen,
so möchte ich gerne jetzt auf diesem Wege mit Ihnen korrespondieren. Könnten mehr Menschen lesen als bisher.
Meine Frage, aufgrund Ihrer letzten Antwort bezüglich der Bahnprivatisierung an mich: Was denken Sie über die starken Worte von Müntefering über "Heuschrecken", wenn diese "Plage" nun auch noch die Bahn "fressen" kann. Sind die schlechten Erfahrungen in der Energiewirtschaft nicht deutlich genug?
EON z.B. kassiert Hamburgs Gasverbraucher tüchtig ab, um in Spanien den Energiemarkt aufzukaufen. Selbst ein konservativer Herr Wulf denkt laut über Verstaatlichung des Strommarktes nach. Warum also Bahnprivatisierung. Wenn es um Entschuldung geht, mag das ja ein vordergründiges Argument sein, nur die Subventionen werden bleiben und die AG wird mit Arbeitsplatzabbau drohen, wenn diese heruntergefahren werden sollten. Der Kapitalmarkt ist nicht der Weihnachtsmann, der alle beschenkt, wie Politiker glauben möchten.
Ich jedenfalls freue mich über die gute Wasserversorgung in Hamburg und hoffe nicht, dass diese privatisiert wird!
Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich jedoch einen "Weihnachtsmann", der Ihre Wünsche in Bezug auf Glück und Gesundheit erfüllt und ich wünsche mir von Ihnen weiterhin Standhaftigkeit, insbesondere in Fragen der Gentechnik und anderer Lobbyisten.
Mit freundlichen Grüßen,
Ernst Ullrich Schultz
Sehr geehrter Herr Schultz,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Wie ich Ihnen bereits in meinem letzten Brief mitgeteilt habe, teile ich Ihre Sorge bezüglich der Privatisierung der Bahn nicht. In einer Fraktionssondersitzung am 10. November 2006 hat die SPD-Bundestagsfraktion die Eckpunkte beschlossen, auf deren Grundlage das Bahn-Privatisierungsgesetz erarbeitet werden soll. Die Ziele dabei sind: Mehr Verkehr auf die Schiene, mehr Wettbewerb auf die Schiene, Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der DB AG erreichen, Beschäftigung sichern und die Haushaltsbelastung begrenzen. Sie können aber ganz sicher sein, dass die Bahn nicht an eine „Heuschrecke“ verkauft wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Christian Carstensen