Frage an Christian Carstensen von Nevin Y. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Herr Carstensen,
mich würde interessieren wie Sie sich für Integration einsetzen und vor allem wie Sie Integration für sich definieren. Der Hintegrgrund meiner Frage ist:
Obwohl ich seit nunmehr 32 Jahren in Hamburg lebe, hier sozialisiert wurde, deutsch besser spreche als manch ein Deutscher und sogar eingebürgert bin, werde ich immer wieder "leidvoll" von der Mehrheitsgesellschaft als "Migrantin" wahrgenommen. ich empfinde es als Reduktion und fühle mich sehr diskriminiert. Es stellt sich zunehmend die Frage, ob die Mehrheitsgesellschaft integrationsfähig ist. Ich bitte Sie hierzu zu einer Stellungsnahme.
Mit freundlichen Grüßen
Nevin Yasar
Sehr geehrte Frau Yasar,
Integrationspolitik ist ein wichtiges politisches Themenfeld. Seit Jahrzehnten ist Deutschland bereits ein Einwanderungsland. Diesem Umstand haben wir unter Anderem mit den Zuwanderungsgesetz Rechnung getragen. Leider ist Integration ein sehr langer Prozess, zu dem alle Seiten, auch die Einheimischen, ihren Beitrag leisten müssen. Es tut mir Leid, dass Sie in Ihrem Alltag noch immer Diskriminierung selbst erfahren müssen.
Auch um die Situation hier lebender Migranten zu verbessern haben wir das Anti-Diskriminierungsgesetz auf den Weg gebracht. Wäre der Bevölkerung schon früher klar gemacht worden, dass Deutschland Einwanderinnen und Einwanderer benötigt um seine wirtschaftliche Stärke zu behalten, würde es Möglicherweise schon heute weniger Diskriminierung auf den Straßen geben. Aber leider missbrauchen viele Politiker dieses sensible Thema gerne für Wahlkämpfe, anstatt das Integrationsklima zu verbessern.
Ich hoffe, nach dem 18. September als Bundestagsabgeordneter meinen Beitrag dazu leisten zu können, dass das gesellschaftliche Verständnis und das Miteinander weiter zunimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Carstensen