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Frage von Alexander W. •

Frage an Christel Wegner von Alexander W. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Wegner,

in Niedersachsen erprobt die AOK gemeinsam mit der Firma I3G, einer Tochtergesellschaft des Pharmakonzern Janssen-Cilag, die Integrierte Versorgung psychisch Kranker. Erstmals übernimmt damit ein gewinnorientiertes Unternehmen der Pharmabranche die Komplettversorgung von Patienten.

Ich halte dies für äußerst bedenklich und habe die Sorge, dass dieses Modell Schule macht und Pharmafirmen künftig nicht nur Medikamente bereitstellen, sondern auch darüber entscheiden, wie Kranke zu behandeln sind. Die Nachteile der Privatisierung des Gesundheitswesen sehen wir in den USA. Dort gibt es die Integrierte Versorgung ("Managed Care") bereits seit langem. Ergebnis ist, dass Ärzte ihre Patienten nicht mal über alternative und ggf. bessere Behandlungsmöglichkeiten informieren dürfen, weil Pharmaunternehmen die Vorschriften setzen.

Wie schätzen Sie diese Situation ein und wie werden Sie sich dafür einsetzen, dass in Deutschland die Profitinteressen und das Renditestreben der Pharmaindustrie nicht zu Lasten der Beratungs- und Behandlungsqualität von Patienten geht?

Ich freue mich auf Ihre Antwort! Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Woletz

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Guten Tag Herr Woletz,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Als Mitglied der DKP bekämpfe ich natürlich die zunehmende Privatisierung im Gesundheitswesen!

Bei den privaten Anbietern von Pflegeleistungen sind die Mitarbeiter häufig schlechteren Arbeitsbedingungen ausgesetzt, was auch kein Wunder ist, wenn Gesundheit und Pflege dem Profitinteresse unterworfen wird. Neben den Beschäftigten haben die Pflegebedürftigen diese Fehlentwicklung auszubaden.

Der von Ihnen beschriebene Zustand in den USA ist auch bei uns bereits angekommen.

Immer wieder gibt es Erfahrungen, nach denen die Pharmaindustrie Ärzte "gefügig" macht und durch Rabatte und Geschenke dazu anstiftet, nur noch bestimmte und meist teurere Produkte den Patienten zu verschreiben.

Als fraktionslose Abgeordnete habe ich leider keine Möglichkeit, Anträge im Landtag zu stellen. Hierbei handelt es sich ohnehin um eine Angelegenheit, die durch Bundesgesetz verändert werden müßte. Ich kann aber versichern, daß die DKP Privatisierung auch im Gesundheitsbereich konsequent ablehnt.

Wenn Sie mir allerdings näheres über Ort und Umstände dieses Versuchs mitteilen würden, könnte ich versuchen, über eine Anfrage eine Stellungnahme der nds. Landesregierung zu erreichen.

Mit freundlichen Grüßen

Christel Wegner