Christa Müller
SPD
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Frage von rené f. •

Frage an Christa Müller von rené f. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Müller,
nach der von ihrer Partei beschlossen drastische Erhöhung der KITA Gebühren im Jahr 2004 wurden in Berlin knapp14,4 Prozent der Kita-Plätze gekündigt und die erwarteten Mehreinnahmen auf Kosten der ohnehin schon stark belasteten Eltern nicht erreicht.
Das die jetzt perspektivisch vollständige Befreiung der KITA-Gebühren kommen wird, ist ohnehin unabhaengig von der jeweiligen Regierenden Partei und wird Deutschlandweit durchgeführt.
Was mich aber beeunruhigt ist ihre Aussage Zitat: "Durch Umschichtungen im Landeshaushalt werden wir die notwendigen Finanzmittel verfügbar machen"
Welche Bereiche stellen sie sich da vor, wo Umgeschichtet wird? bzw kann
Ihre Partei hatte im Jahr 2005 allein im Kitabereich ein Sparziel von insgesamt 72 Millionen Euro gehabt.
Finden sie es sozial und moralisch vertrebar gerade bei den Kindern zu sparen?t

mfg rene faccin

Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Faccin,

angesichts der dramatischen Berliner Haushaltslage waren harte Einschnitte in der aktuellen Legislaturperiode alternativlos. Die damit verbundenen Zumutungen haben uns alle in Berlin belastet. Aber nur die Regierung unter Klaus Wowereit ist in der Lage gewesen, den völlig maroden Haushalt so sozial ausgewogen wie möglich zu sanieren. So haben wir unter hohem finanziellen Aufwand in Berlin ein Angebot an Krippen, Horten und Kindergartenplätzen aufrecht erhalten, für das wir bundesweit beneidet werden. Ein direkter Zusammenhang zwischen Gebührenerhöhung und geringerer Inanspruchnahme von Kita-Plätzen ist nicht darstellbar und entbehrt einer verlässlichen Grundlage.

Der Lohn unseres Sanierungskurses ist, dass wir im kommenden Jahr erstmalig seit der Einheit der Stadt einen ausgeglichenen Primärhaushalt haben und gleichzeitig in der Lage sind, die Beitragsfreiheit des letzten Kitajahres einführen zu können.

Ich wünschte, ich könnte Ihren Optimismus im Hinblick auf bundesweite gebührenfreie Kitas teilen. Dass es sich nicht um einen Selbstgänger handelt, können Sie an der aktuellen Kritik an unserem Vorhaben ablesen. Eine Initiative auf Bundesebene gibt es derzeit nicht, lediglich gelegentliche Absichtserklärungen einzelner Bundespolitiker verschiedener Fraktionen. Eine Initiative wird von SPD- Bundestagsabgeordneten vorbereitet. Offen bleibt, wann wir Erfolg haben werden und wie groß der Bundesanteil sein wird. Die Umschichtungen im Landeshaushalt zugunsten der kostenfreien Kitabetreuung sind eine Frage von Verhandlungen, denen ich an dieser Stelle nicht vorgreifen kann und will. Entscheidend ist das Wollen. Hier haben sich die zuständigen SPD-Landespolitker in den letzten Tagen unmissverständlich geäußert, dass wir in der kommenden Legislaturperiode den gesamten Kitabesuch gebührenfrei stellen werden, selbst dann, wenn eine Bundesbeteiligung auf sich warten lässt.

Mit freundlichen Grüßen

Christa Müller