Frage an Christa Gnann von Erich K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Frau Gnann,
offenbar scheint es in der Politik eine neue Modewelle zu geben, gegen das Christentum anzugehen. In der SPD haben sich jetzt einige Genossen zusammengefunden, den Laizismus in der SPD zu vertreten und langfristig einen offiziellen Arbeitskreis zu gründen.
Inzwischen existiert eine offizielle Webpräsenz: www.spd-laizisten.de
Auch bei den GRÜNEN wird bald ein pro-laizistischer Arbeitskreis ins Leben gerufen werden.
Quelle: www.laizisten.de
Wie ist Ihre Meinung hierzu und wie sieht das Programm der ÖDP hierzu aus?
Mit freundlichen Grüßen
Erich Koch
Sehr geehrter Herr Koch,
eine ausführliche Stellungnahme steht auf unserer Landeswebsite http://www.oedp-bw.de unter folgendem Link: Toleranz ja - Beliebigkeit nein | Landesverband Baden-Württemberg , hier einige Ausschnitte: Kann die ÖDP als christliche Partei bezeichnet werden? Es ist zu definieren, was "christlich" bedeutet. Als "christlich" bezeichnen sich ja so verschiedene Parteien wie die Volkspartei CDU und verschiedene Kleinparteien. Von der Struktur her ähnelt die ÖDP eher der CDU: In der ÖDP engagieren sich zwar viele aktive Christen, es sind jedoch auch Nicht-Christen willkommen. Die Parteimitglieder bekennen sich zu den christlichen und humanistischen Grundlagen unseres Wertesystems. Die verschiedenen Kleinparteien dagegen, die ihre Christlichkeit betonen, fordern von den Mitgliedern das Bekenntnis zum christlichen Glauben. Die Religion spielt in diesen Parteien eine größere Rolle als in der ÖDP und es wird in ihnen missionarischer Eifer und Politik verbunden. Diese Verbindung lehnt die ÖDP ab. Insofern ist sie keine christliche Partei im engeren Sinne. Wie ist die Einstellung der ÖDP gegenüber den Kirchen? DieÖDP steht kirchlichen Belangen offen gegenüber, wobei sie aber die notwendige kritische Distanz wahrt. Sie hält religiöse Sinnfindung für einen Wert und erkennt die gesellschaftliche Bedeutung insbesondere der Volkskirchen an. Allerdings ist immer wieder zu prüfen, ob die Kirchen ihrem Auftrag auch wirklich nachkommen und ob in ihnen tatsächlich christliches Leben verwirklicht wird.Ich bin der Meinung, dass die Präsenz der Kirchen auch im sozialen und gesellschaftlichen Bereich (KIndergärten, Schulen, Einrichtungen der Alten- und Behinderténpflege etc.) eine Bereicherung darstellt und die Wertvorstellung, auf die unsere abendländische Kultur basiert, dadurch pflegt und weitergibt.
Mit freundlichen Grüßen
Christa Gnann