Hallo, Wie stehen Sie und Ihre Partei zur Cannabislegalisierung und wie wollen Sie diese in Ihrem Wahlkreis umsetzen?
Sehr geehrte Frau Holschuh,
vielen Dank für Ihre Zuschrift. Die kontrollierte Abgabe von Cannabis ist für uns Grüne ein sehr wichtiges Thema. Deswegen haben wir das Cannabiskontrollgesetz in den Bundestag eingebracht, den umfassendsten Vorschlag für die Legalisierung und Regulierung der gesamten Handelskette bis zum Eigenanbau sowie dem Verkauf in Cannabisfachgeschäften. Auch im Wahlprogramm sind unsere Vorschläge zur kontrollierten Abgabe fest verankert.
Ein relevanter Aspekt dieser Reform ist die Entkriminalisierung der Konsument*innen und die Beendigung der Strafverfolgung aufgrund konsumnaher Delikte. Polizist*innen haben wichtigere und sinnvollere Aufgaben als die Verfolgung von Cannabiskonsumierenden. Vor allem aber schert sich auf dem Schwarzmarkt niemand um den Gesundheits- und Jugendschutz. Es gibt keinerlei Alterskontrolle und das Cannabis ist zum Teil mit gefährlichen Streckmitteln und synthetischen Cannabinoiden versetzt, die das gesundheitliche Risiko des Konsums massiv erhöhen. Der Jugendschutz war übrigens auch für Justin Trudeau in Kanada der wichtigste Grund für die Einführung der dortigen kontrollierte Abgabe. Damit Deutschland diesem guten Beispiel folgen kann, setzen wir uns gemeinsam in Politik und in der Zivilgesellschaft für eine neue Cannabis- und Drogenpolitik ein.
Eine Legalisierung lässt sich jedoch nicht in einzelnen Kommunen oder Wahlkreisen durchsetzen, dafür braucht es ein Bundesgesetz. Je mehr Wähler*innen sich bei der Bundestagswahl mit beiden Stimmen für GRÜN entscheiden, desto mehr können wir uns für eine Legalisierung einsetzen. Dadurch kann jeder Wahlkreis dazu beitragen, dass es tatsächlich ein solches Bundesgesetz geben wird.
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte Schneidewind-Hartnagel