Was ist falsch daran, die jenigen Bürgergeldbezieher, die es nicht aufgrund einer Krankheit bekommen, zu gemeinnütziger Arbeit heranzuziehen? Wir anderen müssen für unser Geld ja auch arbeiten?

Hallo Sabine M.,
vielen Dank für Ihre Frage.
99,6% der Bürgergeldempfänger*innen sind nicht arbeitsfähig. Dazu zählen neben den Menschen mit Krankheiten, Kinder und Jugendliche, Aufstocker*innen (diese Menschen gehen arbeiten, aber der Lohn reicht nicht als Existenzsicherung aus) und Menschen, die Angehörige pflegen. Diese Menschen dazu zu zwingen, oder „heranzuziehen“, für ehrenamtliche Arbeit, widerspricht a) dem Sinn eines Ehrenamtes und b) hat schon ausbeuterische Tendenzen.
Als Abschluss auf Ihre Frage würde ich Ihnen gerne ein Gregor Gysi Zitat, in etwas abgewandelter Form, mitgeben: „Geht es Ihnen wirklich besser, wenn es anderen schlechter geht?“ Es bringt uns nicht weiter immer nach unten zu treten auf diejenigen, die noch weniger haben. Es wird Zeit, dass wir nach oben gucken und sehen, dass sich der Reichtum und die Ungleichheit in diesem Land bei einigen wenigen konzentriert. Wenn Ihr Lohn nicht ausreichend ist, liegt das Problem bei Ihrem Arbeitgeber, nicht bei Bürgergeldempfänger*innen.