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Charlotte Nehlsen
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Frage von Maria S. •

Die Hamburger Mietervereine fordern einen Mietendeckel. Wie stehen Sie dazu? Und welche Maßnahmen schlagen Sie sonst vor (außer Bauen) gegen hohe Mieten?

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Antwort von
Volt

Liebe Frau S.

grundsätzlich bin ich für den Mietendeckel, allerdings muss dieser überarbeitet werden, denn momentan gibt es einfach zu viele Ausnahmen. Dadurch können sich Vermieter*innen zu einfach um die gesetzlichen Vorgaben herumdrücken und so trotzdem hohe Mieten verlangen. Ich bin selber seit mehr als 12 Jahren Mieterin und weiß, wie schnell es geht, dass die Miete aus fadenscheinigen Gründen doch höher als der Vergleich angesetzt wird. Die Mieter*innenrechte sind hier noch zu gering. 

Als Partei planen wir einiges im Bereich bezahlbares Wohnen. Wir fordern, dass sozialer Wohnungsbau, Wohnungsbaugenossenschaften und gemeinschaftliche Wohnprojekte massiv gefördert werden, um nachhaltige, flexible und bezahlbare Wohnlösungen für alle zu schaffen. Wir wollen außerdem bürokratische Hürden verringern, um die Umnutzung von Gebäuden zu ermöglichen. In Hamburg steht viel Gewerbefläche leer, diese soll in Wohnraum umgewandelt werden. 

Wir setzen uns für ein Abschaffen der Indexmieten ein und wollen eine stärkere Förderung bei dem Wechsel von Wohnraum, wenn sich die Lebensumstände ändern. Meiner Meinung nach, ist es nicht tragbar, dass ältere Menschen ihre großen Wohnungen nicht aufgeben können, weil kleinere Wohnungen teurer wären. Hier können und müssen wir politisch eingreifen und Lösungen finden, die für alle Beteiligten gut sind. Wir wollen ein Konzept entwickeln, dass die inklusive Wohnungssuche erleichtert und dafür ein regionales Immobilienportal schaffen. 

Wir wollen die zeitliche begrenzte Bindung von 30 Jahren für Sozialwohnungen abschaffen und diese durch eine dauerhafte Preis- und Belegungsbindung ersetzen, damit sozial geförderter Wohnraum nicht nach 30 Jahren zu teuren Mietwohnungen umgewandelt werden kann. 

Um all diese Ideen auch für die Mitte der Gesellschaft zugänglich zu machen, möchten wir außerdem die Einkommensgrenze für sozial geförderten Wohnraum erhöhen. 

Zusätzlich, setzen wir auch aufs Bauen, wie von Ihnen ja bereits vermutet. Wir wollen hier bürokratische Hürden verringern und nachhaltiges, soziales Bauen fördern. Besonders Brachflächen sollen mit innovativen Wohnkonzepten, wie Tiny House Siedlungen (wie in Kopenhagen) und ähnlichem, schnell in bewohnbare Flächen umgewandelt werden. 

Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen beantworten konnte! 

Viele Grüße, Charlotte Nehlsen