Was tun sie konkret gegen die enttäuschenden Punkte die im Tierschutzgesetz immernoch erlaubt sind? Das ist nicht auszuhalten!
Verbot von Langstrecken-Tiertransporte in Länder außerhalb der EU
Verbot von Amputationen, um Tiere an landwirtschaftliche Haltungssysteme anzupassen
Verbot jeglicher Form der Anbindehaltung, darunter auch die saisonale Anbindehaltung von Rindern und die Anbindehaltung von Greifvögeln
Verbot der Privathaltung exotischer Wildtiere wie Affen, Tiger und Reptilien als „Haustiere“
Verbot aller Wildtierarten im Zirkus – und dies ohne Einzelfall-Schlupfloch
Verbot des Verkaufs von Welpen und anderer Tiere über Online-Plattformen. Die Tierheime sind voll!
Verbot von Qualzuchten in der Landwirtschaft und im Heimtierbereich

Sehr geehrte Frau L.,
vielen Dank für Ihre Fragen. Wir haben als Grüne Bundestagsfraktion in der Ampel-Koalition beim Tierschutz viel erreichen können. Gerne zähle ich Ihnen an dieser Stelle einige Beispiele auf: Den Umbau von tiergerechten Ställen über eine Änderung im Baugesetzbuch und die Herkunftskennzeichnung von Fleisch. Das routinemäßige Kükentöten wurde verboten. Die Durchführung nicht-kurativer Eingriffe (z.B. Schwänzkürzen von Ferkeln und Lämmern) wurde reduziert, bei Lämmern sind sie zukünftig verboten und bei Ferkeln nur noch unter weiter konkretisierten Bedingungen im Einzelfall möglich. Die Anbindehaltung von Tieren wird in den nächsten zehn Jahren weitestgehend verboten und auch darüber hinaus setzen wir langfristig Anreize dafür, dass auch Rinder in kleinen Bestandsbetrieben nicht angebunden gehalten werden. Auch hat Deutschland Langstrecken-Tiertransporte in Länder außerhalb der EU stark eingeschränkt, indem Landwirtschaftsminister Cem Özdemir die Veterinärbescheinigungen für Langzeit-Transporte von lebenden Wiederkäuern zurückgezogen hat.
Klar ist jedoch auch: Wie in anderen Themenfeldern so ist auch im Tierschutzbereich immer eine Mehrheit in der Koalition bzw. dem Bundestag erforderlich. Nicht alle wollen einen so konsequenten Tierschutz wie wir als Grüne. Auch wenn wir – wie in den Beispielen dargestellt – in der Ampel-Koalition zahlreiche Verbesserungen beim Tierschutz erreichen konnten, so gibt es zweifelsohne nach wie vor viel zu tun. Dafür ist ein starkes Wahlergebnis bei der Wahl am 23. Februar entscheidend.
Mit freundlichen Grüßen
Chantal Kopf