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Cem Berk
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Frage von Monika W. •

Wie bewerten Sie die aktuelle Drogen- und Randständigenszene am ZOB und Hauptbahnhof Hamburg?

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SPD

Sehr geehrte Frau W.,

vielen Dank für Ihre Frage zum ZOB/ Hauptbahnhof.

Die Sicherheit im ÖPNV und an den Haltestellen ist der SPD-Fraktion Hamburg außerordentlich wichtig. Auf unseren letzten Fraktionssitzungen wurde die offensichtlich schwieriger werdende Situation mehrmals sehr kritisch diskutiert, und wir befinden uns dazu in ständigem Austausch mit Senat und Verkehrsunternehmen. Wir sind der Auffassung, dass es für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und den Erfolg der Mobilitätswende unabdingbar ist, dass die Fahrgäste komfortabel und sicher unterwegs sein können, sich alle in Bussen und Bahnen und auch an Bahnhöfen und Haltestellen wohl fühlen können. Offener Drogenkonsum, Betteln und Plattemachen in Haltestellen und in öffentlichen Verkehrsmitteln sind mit diesem Anspruch nicht vereinbar. 

In einer Großstadt wie Hamburg gibt es leider immer auch viele Menschen in prekären Lebenslagen und mit Suchtproblemen. Diese Menschen halten sich aus verschiedenen Gründen oft im öffentlichen Raum auf, das kann zu deutlicher Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls für Passanten führen.

In den letzten beiden Jahren, die von der Corona-Pandemie geprägt waren, hat sich die Aufenthaltssituation im öffentlichen Raum sehr verändert. Situationsbedingt ist die Kriminalität im öffentlichen Raum sehr stark zurückgegangen. Mittlerweile sind die meisten pandemiebedingten beschränkenden Maßnahmen abgeschafft. Seit dem Sommer 2022 entspricht die Situation an vielen Orten wieder der Situation der Vor-Corona-Jahre. Es sind wieder viele Menschen auf den Straßen und auch an den Bahnhöfen unterwegs.  Auch das Drob Inn hat im Mai 2022 seine pandemiebedingten Einschränkungen aufgehoben, so dass das Angebot der Hilfeeinrichtung wieder in vollem Umfang genutzt wird. Der stärkere Zulauf der Einrichtung führt jetzt auch zu einem höheren Aufkommen von suchtspezifischen Problemen im Bahnhof und am ZOB und einer Aufenthaltssituation von Personen in schwierigen Lebenslagen. Wir versuchen diesem Problem mit verschiedenen Maßnahmen zu begegnen.

Dabei ist wichtig, bestimmte Personengruppen nicht einfach zu vertreiben. Insbesondere Menschen mit Suchtproblemen brauchen niedrigschwellige Hilfsangebote. Das Hamburger Drogenhilfesystem bietet Abhängigen Möglichkeiten für einen überwachten Konsum und Substitution, wie im Drob Inn (Hamburg-Mitte), im Stay Alive (Altona) oder im Abrigado (Harburg). Der Konsum illegaler Drogen wird in diesen Räumen ermöglicht, um eine hygienische Umgebung mit Hilfsangeboten und medizinischer Betreuung der Suchtkranken zu kombinieren.

Mit besten Grüßen

Cem Berk

 

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