Wie sieht die medizinische Versorgung angesichts personeller Engpässe im Rettungsdienst und Krankenhaus aus? Stimmt es, dass Fahrezeuge des Rettungsdienstes falsch oder gar nicht besetzt werden?
Sehr geehrter Herr M..,
vielen Dank für Ihre Fragen.
Im Gesundheitswesen von Baden-Württemberg arbeiten über 784 000 Menschen. Hier sind wir in der Vielseitigkeit und Breite schon gut aufgestellt. Natürlich gibt es Bereiche, in denen wir mehr Personal benötigen, beispielsweise in der Pflege. Dessen sind wir uns bewusst und haben daher in unserem Koalitionsvertrag eine Fachkräfteoffensive für Sozial- und Gesundheitsberufe verankert, die wir zeitnah umsetzten möchten.
Leider ist auch der Rettungsdienst aktuell vom Fachkräftemangel und der gleichzeitigen Sommer-Welle der Corona-Pandemie betroffen. Dazu steigt durch die Pandemie und durch allgemein zunehmende Einsatzzahlen die Belastung der Mitarbeiter:innen. Da für die Besetzung der Fahrzeuge jedoch grundsätzlich die Leistungserbringer, wie etwa das Deutsche Rote Kreuz oder die Johanniter verantwortlich sind, kann ich zu konkreten Ausfällen keine Auskunft geben. Ich nehme aber wahr, dass dort alle Beteiligten mit großem Engagement versuchen, Ausfälle wo immer es geht zu vermeiden. So übernehmen die Mitarbeiter:innen etwa Zusatzschichten. Wir GRÜNE sind im engen Austausch mit allen Akteuren, um beim Fachkräftemangel und bei dem Anstieg von vermeintlichen Bagatell-Einsätzen entgegenzuwirken. Wir setzen uns unter anderem für die Einführung eines Gemeinde-Notfallsanitäters oder –sanitäterin ein und unterstützen die vom Land eingeführten erweiterten Kompetenzen für die Notfallsänitäter:innen, um den Beruf weiter attraktiv zu gestalten und die Versorgung der Bürger:innen im Land auf hohem Niveau zu gewährleisten.
Mit freundlichen Grüßen
Catherine Kern