Frage an Carsten Schatz von Iris B. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Herr Schatz,
als langjährige Bürgerin von Friedrichshagen war ich auf eine sehr unangenehme Weise überrascht als ich am 4. Juli erfuhr, dass der Müggelsee als Hauptstartroute bei Ostwind für den neuen Flughafen vorgesehen ist. Davon war weder im Planfeststellungsverfahren noch in irgendeiner Vorabinformation seitens der Flughafenplaner die Rede!
Durch diese willkürliche Routenfestlegung werden nahezu der gesamte Bezirk Treptow-Köpenick sowie angrenzende Bezirke und Gemeinden in Brandenburg in unzumutbarer Weise von Lärm betroffen. Das wertvolle Naherholungs-, Naturschutz und Wasserschutzgebiet wird dadurch ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen.
Sie treten als Kandidat für den Bezirk Treptow-Köpenick an, und ich würde gerne von Ihnen wissen, ob Sie
- Gegen die Flugroute über den Müggelsee kämpfen werden,
- Die Forderung nach einem strikten Nachtflugverbot von 22-6 Uhr unterstützen,
- Sich ausdrücklich gegen den Ausbau des neuen Flughafens als internationales Drehkreuz aussprechen, was die Verlärmung der gesamten Region nach sich ziehen würde.
Mit freundlichen Grüßen Friedrichshagen,
Iris Bujok
Sehr geehrte Frau Bujok,
als Neu-Friedrichshagener beschäftigt mich das Problem der Flugrouten, wie viele Anwohnerinnen und Anwohner rund um den Müggelsee.
Um es kurz zu machen: Ja, ich bin für ein konsequentes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, ich bin gegen das Drehkreuz und ich meine, es muss alles unternommen werden, um die Flugroute über den Müggelsee zu verhindern. Da geht es nicht nur um Lärm-, sondern auch um Umwelt- und Wasserschutz.
Perspektivisch müssen wir in Berlin die Debatte um Fluglärm weiterführen, auch wenn es für die Müggelsee-Route eine Lösung geben sollte. Mit der Auseinandersetzung um die Schließung von Tempelhof und Tegel hat sich die Stadtgesellschaft gegen innerstädtischen Fluglärm ausgesprochen. Dass nun Schönefeld ein Standort wäre, der nicht in dicht besiedeltem Gebiet liegt, wäre mir neu.
Deshalb muss es aus meiner Sicht darum gehen:
1. Das Verfahren zum Nachtflugverbot vor dem Bundesverwaltungsgericht zum Erfolg zu führen. Dazu kann Protest der Anwohnenden beitragen.
2. Bereits jetzt eine Debatte zu beginnen, die deutlich macht, dass eine Kapazitätsvergrößerung am Standort Schönefeld auf Grenzen der Zumutbarkeit stoßen wird.
Mit vielen anderen vom Fluglärm Betroffenen bin ich Woche für Woche Montags auf dem Marktplatz in Friedrichshagen und hoffe, dass wir bis zu einer akzeptablen Entscheidung nicht nur durchhalten, sondern mehr werden.
Herzliche Grüße
Ihr Carsten Schatz
Auch wenn Sie meine Antwort nicht überzeugt hat, bitte ich Sie: Gehen Sie wählen! Wählen Sie demokratisch! Erschweren wir durch hohe Beteiligung Nazis und Rechtspopulisten den Einzug in die Parlamente!