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Carsten Preuß
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Frage von Thorsten W. •

Frage an Carsten Preuß von Thorsten W. bezüglich Verkehr

Die Linke bzw. die PDS waren damals in Berlin an der Forcierung des BBI/BER nicht unbeteiligt. Wie stehen sie jetzt zum BER, der definitiv am falschen Standort geplant wurde?
Schönefeld war auf dem letzten Platz des Brandenburger Raumordnungsverfahrens.
Die Argumente, falls es welche gibt, für den sogenannten Konsensbeschluss, besser Hinterzimmerbeschiss an den Bürgern, wurden nie öffentlich gemacht. Ich vermute Grundstücksschiebereien Anfang der 90er Jahre!
Kennen Sie den Standpunkt des BVBB zur erneuten Standortsuche und Nachnutzung des BER?
Es muss sofort mit der Planung in Sperenberg begonnen werden um mittel-
oder zumindest langfristig einen zukunftssicheren, rentablen und ausreichen dimensionierten Flughafen zu haben.
Ich für meinen Teil lehne auch die sog. neuen 200EUR-Schalldämmlüfter ab. Ich lasse nicht meine Fassade perforieren. Die Lüfter nehmen innen eine Menge Platz weg. Die Kabel werden auf Putz verlegt. Den Strom muss man selbst tragen. Die Bürger werden mit Billiglösungen abgespeist. Außerdem ist auch bei geschlossenen Fenstern der Lärm zu hören. Die Schalldämmung von Poroton ist nicht sonderlich gut. Das wird bei den neuen Passivhäusern erst recht der Fall sein. Eine elegantere Entlüftung durch Kanäle über das Dach wird aus Kostengründen abgelehnt. Schallschutz nutzt mir zudem nichts, wenn ich, wie viele, meinen Garten nutzen will! Im Moment bekommen wir durch die erneute Sanierung der Nordbahn einen kleinen Vorgeschmack, wie es später sein wird, nur das die Maschinen im Minutentakt den Ort überfliegen. Es wird munter nach 23:00 ....23:30 geflogen und das nach meinem Empfinden kreuz und quer. Ein echtes Nachtflugverbot gibt es nicht, auch nicht später.
Die Grünen werben in Berlin mit dem Slogan "Hol Dir die Stadt zurück" in Bezug auf die Tegelschließung aber dass die Westberliner entlastet werden und der Fluglärm in den Osten verlagert wir, damit hat niemand ein Problem! Die Politikverdrossenheit ist vorprogrammiert!

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr W.,

der Klimaschutz, die Verkehrswende und der Erhalt der Artenvielfalt sind Voraussetzung, um den künftigen Generationen eine lebenswerte Erde übergeben zu können. Fliegen ist die ökologisch schlechteste Variante der Fortbewegung. Daher setze ich mich gegen den Bau einer 3. SLB am BER ein. Ich bin für ein striktes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr. Dieses Nachtflugverbot muss im Bundesluftverkehrsgesetz verankert werden. Öffentliche Zuschüsse für Flughäfen sollen gestrichen werden. Ich setze mich für eine Kerosinsteuer ein. Und auf Flugtickets soll der volle Mehrwertsteuersatz fällig werden.

All das soll verhindern, dass der Luftverkehr weiter in dem Maße wächst wie bisher. Mein Ziel ist es alles dafür zu tun, dass sich der BER nicht zum dritten Drehkreuz in Deutschland entwickelt.

Die Geschichte um den Bau des BER ist tatsächlich ein Drama. Richtig ist, dass dieses Drama schon mit der Standortsuche begann. Nun setzt sich das auch beim Eröffnungstermin fort. Unglaublich ist auch der Gesamtfinanzierungsrahmen von derzeit wohl 6,5 Milliarden Euro.

Dennoch führt aus meiner Sicht kein Weg an der Inbetriebnahme des BER vorbei. Den Flughafen jetzt an anderer Stelle neu zu bauen und die jetzige Baustelle umzunutzen halte ich für unrealistisch.

Wichtig ist aus meiner Sicht für einen hochwertigen und großzügig gewährten Schallschutz für die betroffenen BER-Anwohner zu sorgen.

Hier darf es keine unbrauchbaren Billiglösungen geben, sondern wirksame Lösungen im Interesse der Betroffenen (Außendämmung ermöglichen, hochwertige Lüfter, Reduzierung der Ausschlusstatbestände, keine unnötigen Diskussionen hinsichtlich baurechtlicher Interpretationen von langjährig genutzten Wohngebäuden etc.).

Angesichts der finanziellen Schwierigkeiten die der BER verursacht, darf jetzt nicht beim Schallschutz gespart werden.

Mit freundlichen Grüßen
Carsten Preuß