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Carsten Preuß
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Frage von Helga E. •

Frage an Carsten Preuß von Helga E.

Sehr geehrter Herr Preuß,
Wald ist wichtiger Lebensraum und Erholungsort. Bei der geplanten Errichtung von ca. 30 Windkraftanlagen im Wald der Zossener Heide werden viele mittlere Unternehmen der Region um Zossen ihre Wirtschaftsziele nicht mehr erreichen. Das Pflänzchen Tourismus kommt zum Erliegen. Keiner will unter Windindustrieanlagen Urlaub machen. In einem Brief an die BI Freier Wald schreiben Sie: Hinsichtlich der Frage zu Windkraftanlagen im Wald unterstütze ich die Forderung keineWindkraftanlagen im Wald zu genehmigen. Wälder sind komplexe Ökosysteme, Lebensraum für verschiedene, auch bedrohte Arten sowie wesentliche Grundlage für die menschliche Erholung und Naturerfahrung. Bislang fehlen Grundlagendaten und Erfahrungen darüber, welche Auswirkungen Windräder im Wald auf die Waldbiozönose haben. Sicher hingegen ist, dass der bisher geschlossene Wald und seine Funktionen empfindlich gestört werden.
Wie wollen Sie diese Erklärung vor der Wahl, wenn Sie für den Landtag gewählt werden, realisieren? Wie würden Sie die Bürger vor Ort unterstützen, dass die Vernunft Kraft bekommt?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Ehresmann,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gern beantworte. Ich befürworte die Nutzung regenerativer Energien - aber nicht um jeden Preis. Es müssen in jedem Fall die möglichen Auswirkungen von geplanten Anlagen genau geprüft werden. Zudem gilt es, sozial verträgliche Strompreise zu gewährleisten und die Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen und auf die Umwelt zu minimieren. Insofern unterstütze ich beispielsweise die Forderung, keine Windkraftanlagen im Wald zu genehmigen. Gerade aus Waldschutzgründen, ist die früher übliche Kahlschlagsbewirtschaftung eingestellt worden. Durch Windkraftanlagen im Wald wird der geschlossene Wald mosaikartig geöffnet, wodurch u. a. das Waldinnenklima verändert wird. Dies hat weitreichende Folgen, nicht nur für viele Tier- und Pflanzenarten, sondern insbesondere auch für die Grundwasserneubildung.

Diese Forderung kann dadurch umgesetzt werden, indem ein sachlicher und öffentlicher Diskurs geführt wird. Das Ergebnis dieses Diskurses kann dann dazu führen, dass sich das Handeln der Akteure verändert, oder das u. U. auch geltendes Recht verändert wird. Die berechtigten Interessen der Bürger kann ich - im Falle einer Wahl - unterstützen, durch Gespräche, durch Anfragen an die Landesregierung sowie durch Beschlussanträge im Landtag.

Wie ich berechtigte Anliegen aufgreife zeigt mein Engagement hinsichtlich der landschaftlichen Bedeutung der Wierachteiche-Zossener Heide. Ich hatte frühzeitig den Hinweis gegeben, dass Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Wierachteiche – Zossener Heide“ zunächst einstweilig sichern zu lassen. Dieser Hinweis wurde schließlich auch durch den Kreistag umgesetzt. Mittlerweile liegt ein Schutzwürdigkeitsgutachten vor. Zudem konnte der Motzener See, eine touristische Perle im Ortsteil Kallinchen, durch die von mir eingereichte Bundestagspetition gegen die weitere Gewässerprivatisierung, im Besitz der öffentlichen Hand verbleiben und die Privatisierung verhindert werden.

Mit freundlichen Grüßen
Carsten Preuß