Frage an Carsten Körber von Antoaneta P. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Körber,
Ich arbeite als Physiotherapeutin in einer privaten Praxis als Angestellte. Ich habe eine anspruchsvolle Ausbildung abgeschlossen und muss und will mich in diesem Beruf immer wieder um Fort-und Weiterbildungen kümmern, da viele Zusatzqualifikationen nicht in der beruflichen Ausbildung enthalten sind. Die Tätigkeit erfordert jederzeit aktuelles Fachwissen mit der Notwendigkeit sich immer wieder mit neuen Sachverhalten und Behandlungsmethoden auseinanderzusetzen. Die körperliche Beanspruchung ist ebenfalls nicht unerheblich in diesem Berufsbild.
Da für ausgebildete Physiotherapeutinnen kein Mindestlohn existiert, müssen wir mit Stundenlöhnen von 7€ bis 8€ brutto auskommen, davon leben und teilweise auch die Kosten für weitere Lehrgänge aufbringen, über die investierte Freizeit reden wir nicht.
Derzeit wird über einen notwendigen Mindestlohn für Hilfskräfte öffentlich diskutiert, die Vorschläge liegen über dem Stundenlohn für den Ausbildungsberuf Physiotherapie, wie stehen Sie dazu?
Jeder erwartet eine kompetente und fachlich gute Behandlung, wir wollen aber auch in Bezug auf Lohngerechtigkeit gut behandelt werden.
Finden Sie das gerecht?
Physiotherapeutinnen in Kliniken und Kureinrichtungen erhalten wesentlich mehr Lohn für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit. Das extreme Lohngefälle zu den westlichen Bundesländern will ich hier gar nicht erst ansprechen, dies führt immer wieder zu Abwanderungsbewegungen auch 23 Jahren nach der Wende..
Wenn Sie in der bisherigen CDU Regierungszeit keinen Änderungsbedarf bei diesen Lohnungerechtigkeiten gesehen haben, dann überzeugen Sie mich, warum es jetzt aus Ihrer Sicht geändert werden soll.
Antoaneta Pohl