Frage an Carsten Körber von Isabell K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
„Um eine Rente zu garantieren, von der die Menschen auch in Zukunft leben können und andererseits die Beitragszahler nicht überfordert werden, ist ein durchschnittlich höheres Renteneintrittsaler unumgänglich.“
Mein Mann ist im als Fliesenleger tätig, mein Vater (knapp 60) ebenfalls.
Schon heute gibt es immer wieder Beschwerden, die auf die hohen körperlichen Anforderungen zurückzuführen sind (Knie/Schulter), bei meinem Vater ist nun langsam wirklich die Belastungsgrenze erreicht. Dies sehe ich auch bei vielen Kollegen der beiden. Wie soll da ein höheres Renteneintrittsalter wirklich vertretbar sein?
Sehr geehrte Frau Kühnelt,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich habe bewusst geschrieben, dass es im Durchschnitt ein höheres Renteneintrittsalter geben muss, um die Renten auf einem anständigen Niveau zu halten und gleichzeitig die Beitragszahler nicht zu überfordern. Viele Ältere wollen sogar länger arbeiten und Firmen in Deutschland werden in Zukunft vermehrt auf ältere Arbeitnehmer setzen - nicht zuletzt wegen des bereits heute spürbaren Fachkräftemangels. Dennoch: Es muss eine flexible Regelung für diejenigen Arbeitnehmer geben, die Berufe mit einer hohen körperlichen Belastung ausüben. Schon heute gibt es die Regelung, dass Arbeitnehmer nach 45 Berufsjahren noch immer abschlagsfrei mit 65 Jahren in Rente gehen können. Dieser Grundsatz trägt nicht zuletzt der hohen körperlichen Beanspruchung in handwerklichen Lehrberufen Rechnung. Nach meiner Überzeugung sollte diese Regelung jedoch flexibler gehandhabt werden und die Abschlagsfreiheit der Rente lediglich an die Zahl der Beitragsjahre gekoppelt sein - unabhängig vom Lebensalter.
Ich hoffe, dass ich Ihnen weiterhelfen konnte und verbleibe mit herzlichen Grüßen,
Carsten Körber