Carsten Heine
HUMANWIRTSCHAFTSPARTEI
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Carsten Heine zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Heinz S. •

Frage an Carsten Heine von Heinz S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Heine ,
mit großem Interesse und Befürwortung der Humanwirtschafts-Ziele hätte ich gerne zu meinem besseren Verständnis Ihre kompetenten Auskünfte zu folgender Fragestellung :

Lt.Programm der Humanwirtschaft erhalten die arbeitenden Menschen den "vollen Arbeitsertrag" . Wie kann dies unter der Beibehaltung der "Unternehmer-Gewinnerwirtschaftung" realisiert werden? Gleichermaßen ergibt sich in diesem Zusammenhang die Frage , welche Rolle die Börse und ihr "Eigenleben" dabei spielen wird , und wie die erforderliche Geldmengensteuerung so möglich ist ?
Letztlich führt meine Frage zum "Gegner-Argument : Wirtschafts.-und Kapitalflucht", welche lt.
humanwirtschaftlicher Stuktur ausdrücklich nur für Spekulations-Kapital zutrifft und so kein Problem darstellt , da Wirtschafts-Kapital auch im Ausland dem Wirtschaftskreislauf des "Humanwirtschafts-Währungsraumes" erhalten bleibt .
Welche Schutzmechanismen vor Störungseinflüssen der internationalen Kapitalspekulation sind durch die Humanwirtschaft gegeben , und welche müssen erst noch installiert werden ?

Antwort von
HUMANWIRTSCHAFTSPARTEI

> Sehr geehrter Herr Heine ,
> mit großem Interesse und Befürwortung der Humanwirtschafts-Ziele hätte
> ich gerne zu meinem besseren Verständnis Ihre kompetenten Auskünfte zu
> folgender Fragestellung :
>
> Lt.Programm der Humanwirtschaft erhalten die arbeitenden Menschen den
> "vollen Arbeitsertrag" . Wie kann dies unter der Beibehaltung der
> "Unternehmer-Gewinnerwirtschaftung" realisiert werden?

Antwort:
In der Humanwirtschaft bilden Arbeiter, Angestellte UND (!) Unternehmer die Gruppe derjenigen, die etwas erwirtschaften. Die ganze Gruppe wird ihren vollen Arbeitsertrag erhalten, da dieser nicht mehr wie bisher durch die stetig steigenden Renditewünsche der Kapitaleigner (leistungsloses Einkommen) geschmälert wird. Heutzutage muss zusätzlich zum Unternehmergewinn ein Geldzins von 6 bis 8 Prozent für das eingesetzte Kapital (Kapitaldienst) erwirtschaftet werden, ehe ein Unternehmen rentabel ist. Bei wegbrechenden Umsätzen muss dann das Unternehmen, da die Verzinsung des Kapitals nicht angetastet werden darf, die Firma "gesundgeschrumpft" werden (Lohnkürzungen etc.) In der Humanwirtschaft sinken aber die kalkulatorischen Fremdkapitalkosten gegen Null. Den Gewinn, den ein Unternehmer dann erwirtschaft, beruht nur auf seiner Arbeitsleistung und steht ihm zu.

> Gleichermaßen ergibt sich in diesem Zusammenhang die Frage , welche Rolle die Börse
> und ihr "Eigenleben" dabei spielen wird , und wie die erforderliche
> Geldmengensteuerung so möglich ist ?

Antwort:
Nur ein Bruchteil des an der Börse gehandelten Umsatzes dient heute der Ausstattung der Unternehmen mit Risikokapital. Der weitaus größere Teil dient aber der reinen Spekulation. Warum sollten junge Unternehmen, wenn sie Geld benötigen, sich an die Börse wagen? Unter humanwirtschaftlichen Bedingungen bekommen sie jederzeit zinsgünstigst Kredit bei Banken oder Sparkassen (bei einem gewissen Risikoverhältnis). Warum sollten sie also ihr Unternehmen an "die Börse" bringen und sich so der Mitsprache von Aktionären aussetzen? Oder gar Übernahmen riskieren? Inwieweit eine Börse, wie wir sie heute kennen, in der Humanwirtschaft benötigt wird, weiß ich im Moment nicht abzuschätzen. Aber wenn, wird sich ihr Wesen fundamental ändern. Nicht nur das Interesse des Kapitaleigners, sondern auch das des Kapitalnutzers ist zu beachten, denn das Erpressungspotential des heutigen Geldes entfällt und Börse würde zu einem Marktplatz werden, wo sich Kapitalanbieter und Kapitalsuchende auf Augenhöhe bewegen und handeln können.

> Letztlich führt meine Frage zum "Gegner-Argument : Wirtschafts.-und
> Kapitalflucht", welche lt.
> humanwirtschaftlicher Stuktur ausdrücklich nur für Spekulations-Kapital
> zutrifft und so kein Problem darstellt , da Wirtschafts-Kapital auch im
> Ausland dem Wirtschaftskreislauf des
> "Humanwirtschafts-Währungsraumes" erhalten bleibt .
> Welche Schutzmechanismen vor Störungseinflüssen der internationalen
> Kapitalspekulation sind durch die Humanwirtschaft gegeben , und welche
> müssen erst noch installiert werden ?

Antwort:
Die erforderlichen "Schutzmaßnahmen" sind bereits alle im Programm enthalten, im Wesentlichen ist das die Abschaffung der Zentralbank, die Schaffung eines Währungsamtes, eine konstruktive Umlaufsicherung des Geldes und ein allgemeines Nutzungsrecht der nicht frei vermehrbaren Naturressourcen. Devisenspekulationen werden durch freie Wechselkurse begrenzt, dabei unterliegt das neue Geld weiterhin einem Angebotsdruck, was eine Spekulation an sich schon unattraktiv macht. Freigeld kann man nicht im Ausland verstecken, da es ja ein Ablaufdatum hat, man muss es also in eine Fremdwährung umtauschen. Dazu braucht man aber auf der Gegenseite einen Handelspartner, der bereit ist, Freigeld anzunehmen. Das ergibt aber nur dann einen Sinn, wenn man dieses Geld im Freigeld-Land investieren oder konsumieren will. Allein dadurch wären gezielte Wirtschaftsangriffe auf den humanwirtschaftlichen Währungsraum äußerst riskant und nicht sinnvoll.

Carsten Heine