Frage an Carola Reimann von Ralf B. bezüglich Verkehr
Sehr verehrte Frau Dr. Reimann,
Sie haben den Ausbau des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg für die Forschung befürwortet. Tatsächliches Ziel war jedoch, den Flughafen mit öffentlichen Mitteln für VW auszubauen.
Dazu musste ein "Öffentliches Interesse" hergestellt werden, das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig geliefert wurde mit der Begründung, der Ausbau des Flughafens würde für die Forschungsprojekte "Fliegender Simulator" und "Hochauftrieb" benötigt.
Bisherige Bilanz:
- Für die Verlängerung der Start-/Landebahn des Flughafens wurden über 40.000 Bäume gefällt.
- Der "Fliegender Simulator" wurde nicht gebaut.
- Die Flüge zum "Hochauftrieb" fanden in Magdeburg und nicht in Braunschweig statt.
- 2016 wurde der Flughafen zu 1,14% von Luftfahrzeugen des DLR oder der TU Braunschweig genutzt (Auskunft der Stadt Braunschweig). Nur ein Teil dieser Nutzungen war forschungsrelevant. Abzüglich der Flüge mit Hubschraubern, die keine lange Start-/Landebahn benötigen, und der Flüge, die ohne lange Start-/Landebahn auskommen, verbleibt somit eine verschwindend geringe Zahl von Forschungsflügen, für die der Flughafen angeblich ausgebaut wurde.
- Laut „Handelsblatt“ gehen rund 70 Prozent des Flugverkehrs in Braunschweig auf das Konto von VW.
- Für den Flughafenausbau wurde eine dringend benötigte Verkehrsverbindung rechtswidrig eingezogen ( http://www.waggum.info/pdf/flughafen/einziehung/NLStBV_26012011.pdf ).
- Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Braunschweig trug einen Antrag zur Befassung mit einem möglichen Tunnel unter der Rollbahn des Flughafens zur Wiederherstellung der unterbrochenen Verkehrsverbindung nicht mit.
Frage: Wie beurteilen Sie Ihr Engagement zum Ausbau des Flughafens für die Forschung angesichts dieser Entwicklung und wie soll es weitergehen?
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Anfrage auf abgeordnetenwatch.de.
Der Forschungsflughafen Braunschweig-Wolfsburg ist ein wichtiger Bestandteil des Forschungsstandorts Braunschweig. Beispielsweise konnte das Simulatorzentrum der DLR und der TU Braunschweig nur durch das Vorhandensein des Forschungsflughafens entstehen. Das Zentrum ist wiederum ein Alleinstellungsmerkmal für den Flughafen.
Gerade erst hat das Bundesverkehrsministerium in seinem neuen Luftverkehrskonzept den Forschungsflughafen Braunschweig als Flughafen von besonderem Bundesinteresse genannt. Dieses Bundesinteresse begründet sich aus seiner Eigenschaft als Forschungsflughafen.
Was das im Einzelnen in den nächsten Jahren bedeuten kann, können wir gern in einem persönlichen Gespräch erörtern. Für eine Terminabsprache wenden Sie sich einfach an mein Braunschweiger Büro. Die Kontaktdaten finden Sie hier: http://www.carola-reimann.de/kontakt/buergerbuero.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Carola Reimann MdB
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