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Carola Reimann
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Frage von Michael L. •

Frage an Carola Reimann von Michael L. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Dr Reimann,

zunächst meinen Glückwunsch zu Ihrer Wiederwahl.

Vor der Wahl führten Sie u.a. aus, ein Zerbrechen des Wirtschaftsraumes (EURO) sei das falsche Signal. Fast 40% der deutschen Exporte gingen in die EURO-Zone, darüber hinaus gäbe es Wachstumsvorteile für Deutschland.

Am 9.10.13, also nach der Wahl, führte Olaf Henkel, der gewiss kein Ideologe ist, in einer Sendung des MDR aus, er sähe die Vorteile des EURO´s für die Wirtschaft eher bescheiden. Schon zu D-Mark-Zeiten sei Deutschland eine Exportnation gewesen und inzwischen seien die Exporte in die Eurozone von 46% auf 37% zurück gegangen. Zumindest die letzte Zahl (37%) zitieren Sie ja auch (40%).

Könnten Sie mir freundlicherweise einmal darlegen, wieso angesichts der von Herrn Henkel angesprochenen Entwicklung, Rückgang der Exporte in die Eurozone, von einem Vorteil für die Wirtschaft durch den EURO gesprochen werden kann?

Wachstumsvorteile bis 2025, also ein Prognosehorizont von mehr als 10 Jahren, erscheinen mir doppelt unsicher: schon mittelfristige Prognosen (5 Jahre) gelten als relativ unsicher und Wachstumspotentiale besagen praktisch fast gar nichts. (Daimler-Benz wuchs mit der Fusion mit Chrysler und handelte sich Verluste ein.)

Vernünftigerweise kann man von Vorteilen für die Wirtschaft durch den EURO nur dann sprechen, wenn die deutschen Exporte in die EURO-Zone ansteigen, was aber offensichtlich nicht der Fall ist.

Mit freundlichem Gruß
M.Langer

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Langer,

vielen Dank für Ihre erneute Anfrage auf abgeordnetenwatch.de.

Die Aussage von Herrn Henkel im MDR ist mir nicht bekannt, genauso wenig wie der Kontext in dem sie entstand. Daher kann ich hier keinen direkten Bezug auf die Aussage nehmen. Ich finde es allerdings fatal einen Vergleich mit der Vergangenheit zu ziehen, wenn sich die Umstände so gravierend geändert haben. Zu D-Mark-Zeiten gab es keine Währungsunion, weswegen ein jetziger Austritt aus der Eurozone nicht automatisch ein Zurück in alte Zustände bedeuten würde. Einen solchen Kausalzusammenhang zu ziehen lässt die Entwicklungen der letzten 11 Jahre außer Acht.

Darüberhinaus halte ich einen Austritts Deutschland aus der Eurozone auch für eine Gefährdung der Stabilität und Sicherheit sowie des Vertrauens innerhalb Europas, die wir uns nicht leisten können.

Ich bleibe bei meiner Haltung für einen Verbleib Deutschlands in der Eurozone. Die Argumente hierfür können Sie meiner Antwort auf Ihre letzte Anfrage entnehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Carola Reimann MdB