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Carola Reimann
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Frage von Daniel P. •

Frage an Carola Reimann von Daniel P. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Frau Dr. Reimann,

ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie als Mitglied des Ausschusses für Gesundheit die folgende Fragen beantworten könnten:

Fettleibigkeit ist ein ernstes Problem für die Gesellschaft. Wie könnte man Ihrer Meinung nach diesem Problem entgegnen? Ist der Fast-Food-Konsum die Hauptursache für Fettleibigkeit in Deutschland? Was halten Sie von Genussmittelsteuern für Lebensmittel mit hohem Fett- und Zuckergehalt (sin tax)? Stellt solch eine Besteuerung ein Mittel zur Bekämpfung von Übergewicht dar? Würde diese Steuer das Konsumentenverhalten bezüglich Fast Food ändern? Denken Sie, dass Aufklärungs- und Bildungsprogramme eine ausgewogene Ernährung besser fördern würden als eine Besteuerung?

Ich danke Ihnen recht herzlich für Ihre Mühe und verbleibe mit den besten Wünschen,
Daniel Polte

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Polte,

vielen Dank für Ihre Anfrage auf abgeordnetenwatch.de.

Zwar ist der Konsum von Fast Food eine der zentralen Ursachen für Fettleibigkeit, gleichzeitig spielen aber auch Faktoren wie mangelnde Bewegung in Freizeit und Beruf, längere Arbeitszeiten und Stress im Beruf eine entscheidende Rolle.

Eine Steuer auf Lebensmittel mit hohen Fett- oder Zuckergehalt mögen manche für sinnvoll halten, um den Konsum einzudämmen, sie löst aber das Grundproblem nicht. Die von der rot-grünen Bundesregierung eingeführte Sondersteuer auf alkoholartige Süßgetränke, so genannte Alkopops, zeigt genau dies. Zwar wurde der Umsatz und Konsum stark gesenkt, das Trinkverhalten von Jugendlichen änderte sich jedoch nicht.

Auch die Abschaffung der erst im Oktober 2011 eingeführten Fettsteuer in Dänemark zeigt, dass die Kosten, die eine solche Einführung mit sich bringt nicht in vertretbarem Verhältnis zu den tatsächlichen Ergebnissen steht.
Die Zunahme von Übergewicht und Fettleibigkeit in Deutschland ist ein Problem, das vor allem auf mangelnde Aufklärung und Prävention zurückzuführen ist. Gerade Kinder und Jugendliche müssen bereits in Kitas und Schulen gesunde und richtige Ernährung erlernen und einüben.

Darüber hinaus spielt Information eine wichtige Rolle. Eine klare und verständliche Kennzeichnung von Lebensmitteln wie zum Beispiel in Form einer Lebensmittelampel wäre hier der richtige Weg. Eine Studie aus den USA zeigt deutlich, dass Verbraucher mit Hilfe der Ampel im Schnitt gesündere und weniger kalorienreiche Nahrungsmittel kauften als Verbraucher, die andere oder keine Nährwertinformationen auf der Lebensmittelpackung vorfanden.

Ich hoffe, dass diese Antwort auch die von Ihren Mitstudierenden gestellten Fragen beantwortet.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Carola Reimann MdB