Frage an Carola Reimann von Rudolf R. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Dr. Reimann,
gerade lese ich wieder, dass sich im Gesundheitssystem mittlerweile 28 Mrd angehäuft haben. Ich verstehe nicht, wieso die verantwortlichen Politiker die Krankenkassen nicht auffordern endlich mal etwas zu wagen!
Ich vermisse z.B. im Rahmen des Kostenerstattungstarifs ein Angebot mit Selbstbeteiligung und dadurch günstigere monatliche Beiträge für den Versicherten!
So zahlt z.B. ein Versicherter mit 800€ oder 1000€ Selbstbeteiligung im Jahr weniger als ein Vollkaskoversicherter oder jemand der 500€ Selbstbeteiligung hat.
Warum fordern sie die Kassen nicht auf solche Tarife zu entwickeln?
Mit freundlichen Grüßen
R.Rieckborn
Sehr geehrter Herr Rieckborn,
vielen Dank für ihre Anfrage auf Abgeordnetenwatch.de.
Auch ich halte die Wahltarife für ein wichtiges Mittel zur Stärkung der Wahlfreiheit für die Versicherten.
Daher hat die SPD mit der Verabschiedung des GKV-Wettbewerbstärkungsgesetzes aus dem Jahr 2007 den Kassen die Möglichkeit gegeben, Wahltarife für ihre Versicherten anzubieten. Neben der Wahlfreiheit ist es ein weiteres Ziel, die gesetzliche Krankenversicherung im Wettbewerb mit der privaten Krankenversicherung zu stärken und alternative Angebote für Versicherte zu schaffen, die mit dem Gedanken spielen in die private Krankenversicherung zu wechseln.
Die schwarz-gelbe Bundesregierung plant jedoch das Anbieten von Wahltarifen deutlich zu erschweren. Damit wird den Interessen der privaten Krankenversicherungs-Unternehmen nachgegeben, die in den Wahltarifen eine Konkurrenz zum PKV-Modell sehen. Ich kritisiere daher den Kurs des Bundesgesundheitsministers Bahr, der mit dem Versuch die Wahltarife abzuschaffen, Klientelpolitik für die private Krankenversicherung betreibt.
Wir werden uns weiterhin für die Möglichkeit Wahltarife anzubieten stark machen, auch im Rahmen der Bürgerversicherung, mit der eine gerechte und solidarische Gesundheitsversorgung sichergestellt und die Effizienz des Gesundheitssystems gestärkt werden soll.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Carola Reimann MdB
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