Frage an Carola Reimann von David S. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Frau Dr. Reimann,
Ich habe einige Fragen zu verschiedenen Bereichen.
1. Warum lernen wir nichts über unser Geldsystem in der Schule? Soll die große Masse unser Geldsystem nicht verstehen? Verstehen SIE was GELD ist?
Warum werden keine Diskussionen über alternative Geldsysteme zugelassen? Ohne Zinsen?
2. Warum sind deutsche Soldaten in Afghanistan?
3. Wieviele Menschen sind in Deutschland seit 2001 einem Terroranschlag zum Opfer gefallen?
4. Deutschland ist drittgrößter Waffenexporteur der Welt. Kann der drittgrößte Waffenexporteur der Welt ein Interesse am „Weltfrieden“ haben?
5. Wieviel Strom verbrauchen WIR (Deutschland) jährlich zur Produktion von Waffen?
6. Kann eine private Pharmaindustrie Interesse an „gesunden“ Menschen haben?
Wenn jemand etwas nicht leicht verständlich erklären kann, dann hat er entweder keine Ahnung oder er hat etwas zu verbergen.
Mit freundlichen Grüßen
David Schubert
Sehr geehrter Herr Schubert,
Sie haben das Portal abgeordnetenwatch genutzt, um mir eine ganze Reihe von Fragen aus verschiedensten Bereichen zu stellen. Diese Fragen sind sehr umfangreich formuliert und lassen auch nicht unbedingt eine logische Verbindung untereinander erkennen. Bei der Beantwortung halte ich mich deswegen an die von Ihnen vorgegebene Nummerierung.
1. Da Bildung Ländersache ist, kann der Bund nicht entscheiden, was in den Schulen gelehrt wird. Die Lehrpläne werden von den Kultusministerien der Bundesländer für die einzelnen Schulformen erlassen. Entgegen Ihrer Einschätzung bin ich davon überzeugt, dass es nicht die Absicht der Kultusministerien ist, dem Großteil der Bevölkerung Wissen über das Geldsystem vorzuenthalten. Ihre Meinung, dass Diskussionen über alternative Geldsysteme in Deutschland nicht zugelassen seien, teile ich nicht. Ich kann nicht erkennen, dass es verboten wäre, über Alternativen zu diskutieren.
2. Die Position der SPD-Bundestagsfraktion zum Afghanistaneinsatz können Sie hier nachlesen: http://www.spdfraktion.de/themen/afghanistan
3. Meiner Kenntnis nach gab es im März 2011 den ersten tödlichen Terroranschlag mit islamistischem Hintergrund in Deutschland. Ein Attentäter hat am Flughafen Frankfurt zwei US-amerikanische Soldaten erschossen.
Durch die rechtsextreme terroristische Vereinigung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) sind zehn Menschen getötet worden.
4. Das Rüstungsexportgeschäft floriert unter Schwarz-Gelb wie noch nie. Dass Deutschland der drittgrößte Waffenexporteur der Welt ist, ist skandalös und gefährlich. Bei einem Wahlsieg der SPD bei der Bundestagswahl 2013 werden wir gesetzlich festlegen, dass der Bundestag an der Genehmigung deutscher Rüstungsexporte beteiligt wird. Einen entsprechenden Antrag hat die SPD-Bundestagsfraktion im März 2012 in den Deutschen Bundestag eingebracht. Den Antrag „Frühzeitige Veröffentlichung der Rüstungsexportberichte sicherstellen – Parlamentsrechte über Rüstungsexporte einführen“ finden Sie hier: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/091/1709188.pdf
5. Zahlen über den Stromverbrauch zur Waffenproduktion in Deutschland liegen mir nicht vor.
6. Unbestritten ist, dass Pharmaunternehmen wirtschaftliche Interessen verfolgen. Medikamente sollten aber immer das Ziel haben, die Menschen gesund zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Carola Reimann
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