Frage an Carola Reimann von Cora von H. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Dr. Reimann,
heute Abend habe ich in der Sendung "Der Abend" in SWR 1 Ihre Stellungnahme zu Schönheitsoperationen gehört. Vom Moderator wurden Sie als Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des deutschen Bundestages vorgestellt.
Bevor ich mir nun vorgenommen habe; Ihnen zu schreiben, habe ich natürlich gelesen welche Fragen von anderen Bürgern gestellt wurden. Nicht wirklich erschrocken war ich über Ihre Unkenntnis, was das Thema E-Zigarette angeht. Erstaunt bin ich allerdings, dass Sie als Biologin Vorsitzende des Gesundheitsausschusses sind. Wobei mich allerdings in der Politik und insbesondere bei Politikern nicht wirklich noch etwas wundert.
Doch zu meiner Frage, in der oben erwähnten Sendung, führten sie Folgendes aus:
Für die Zukunft sollte es ausgeschlossen werden, dass Schönheitsoperationen von Nicht- fachärzten nicht ausgeführt werden dürfen. Tatsächlich ist es jedoch so, dass Patienten sich wohl kaum in Behandlung von Nichtprofis begeben, oder??
In der Politik wundert mich nun wirklich nichts mehr, allerdings würde ich sehr gerne wissen, ob Sie nicht auch glauben, dass ein Mediziner die Rolle des Vorsitzenden des Gesundheits- ausschusses mit deutlich mehr Kompetenz ausfüllen würde?
Mit freundlichen Grüssen
Cora von Haeften
Sehr geehrte Frau von Haeften,
vielen Dank für Ihr Schreiben auf abgeordnetenwatch.de!
Zunächst möchte ich anmerken, dass ich promovierte Biotechnologin bin. Die Biotechnologie ist eine interdisziplinäre und anwendungsbezogene Wissenschaft, die insbesondere in den Bereichen der chemischen Industrie, der Ernährungsmittelindustrie und der Medizin eingesetzt wird. In der Medizin spielt die Biotechnologie bei der Entwicklung neuer Medikamente und in der modernen, technisch unterstützten Diagnostik eine wichtige Rolle.
Im Gesundheitssystem gibt es viele Akteure: Zum einen die von Ihnen angeführten Mediziner, zum anderen aber auch Pflegekräfte, Patienten, Apotheker, Krankenkassen, u.a. - wer von diesen wäre am besten geeignet? Ich sage: Nicht der Beruf, sondern die Berufung ist entscheidend für einen ausgewogenen Blick auf das Gesamtsystem.
Zum Thema E-Zigaretten verweise ich auf die Warnungen des Deutschen Krebsforschungszentrums DKFZ, welches auf die fehlenden validen Aussagen zur gesundheitlichen Gefährdung durch den Konsum von E-Zigaretten hinweist. Das DKFZ teilt damit die Auffassung des Bundesinstitutes für Risikobewertung sowie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
In Ihrem Schreiben haben Sie außerdem auf das Problem der von Nicht-Fachärzten durchgeführten Schönheitsoperationen hingewiesen. Tatsächlich kommt es noch viel zu oft vor, dass sich Patienten aus Kostengründen oder Nichtwissen in gesundheitliche Risiken stürzen. Die bestehenden Gesetzeslücken wollen wir daher schließen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Carola Reimann, MdB
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