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Frage von Sonja R. •

Frage an Carola Reimann von Sonja R. bezüglich Gesundheit

Guten Tag,

Ich beziehe mich auf einen Artikel in der neue-braunschweiger-de Online-Zeitung, wo Sie als Gesundheitsexpertin interviewt wurden.

Wo haben Sie ihre spezifischen Kenntnisse über die e-Zigarette erlangt?

Sie sprechen von Polyethylenglycol - sorry - da wird in den Liquids Propylenglycol benutzt. Ich befürchte, Sie haben sich da wenig bis gar nicht informiert. Würde ich von einer "Gesundheitsexpertin" als mündiger Bürger erwarten, wenn sie sich interviewen lässt.

Um Antwort wird gebeten!

Gruß

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Reddies,

vielen Dank für Ihre Zuschrift zum Thema E-Zigarette.

Sie beziehen sich darin auf meine Äußerungen gegenüber der „Neuen Braunschweiger“. Mir ging es hierbei vor allem darum deutlich zu machen, dass es sich bei der E-Zigarette keineswegs um ein harmloses Genussmittel handelt, sondern dass von einer Ausweitung des Konsums von E-Zigaretten unkalkulierbare Gefahren ausgehen und zwar nicht nur für den „Dampfer“ selbst, sondern auch für die Menschen in seiner Umgebung, insbesondere für Jugendliche und Kinder.

Meine deutlichen Worte habe ich bewusst gewählt, weil es mir als Gesundheitspolitikern wichtig ist, hier frühzeitig und deutlich vor einer Verharmlosung der E-Zigarette zu warnen. Aus meiner Sicht besteht die Gefahr dass hier, insbesondere von den großen Tabakunternehmen, ein neues Geschäftsfeld erschlossen werden soll, dass weit über den Kreis der ausstiegswilligen Tabakraucher hinausgeht. Aromatisierte Liquids können die Gefahr des Rauchens/Dampfens verharmlosen und insbesondere Jugendliche an nikotinhaltige Liquids heranführen. Das gilt es zu vermeiden. Ich möchte nicht, wie im Interview erwähnt, dass die E-Zigarette zu Alkopops für die Tabakindustrie werden.

Mein Wissen über die E-Zigarette habe ich aus zahlreichen Quellen und Gesprächen mit Experten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung, das Deutsche Krebsforschungszentrum und auch die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin und viele weitere renommierte Institute und Gesellschaften warnen nicht nur vor dem Inhaltsstoff Nikotin, sondern auch vor den Hilfsstoffen Propylenglykol und den Aromastoffen. Zudem warnen viele Forscher, dass vor allem die Langzeitfolgen des Dampfens noch völlig unzureichend erforscht sind.

Für mich als Gesundheitspolitikerin sind diese Erkenntnisse Grund genug um vor den Gefahren der E-Zigarette zu warnen. Es geht mir hier nicht um pauschale Verbote oder eine Angriff auf die „Dampfer“ sondern darum, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher über die Risiken gut informiert und aufgeklärt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Carola Reimann MdB