Frage an Carola Reimann von Sebastian P. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Dr. Carola Reimann
Wann möchte sich der Bundestag mit der Entkriminalisierung von Hanf beschäftigen?
Ich schreibe gerade Ihnen weil ich denke das nur das Gesundheitsministerium bzw. Politiker mit Fachgebiet Gesundheit sich dazu am ehesten äußern sollten und können, da sie den medizinischen und umweltaspektlichen Fakten offener gegenüberstehen sollten als andere (Justiz z.B.).
Unsere und damit auch die meinige Welt können nicht länger darauf warten, dass eine durch Falschaussagen und Fehlinformationen geächtete Nutzpflanze, endlich wieder heimisch wird.
Mit freundlcihen Grüßen
Philipp
Sehr geehrter Herr Philipp,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 19.08.2010 zum Thema „Entkriminalisierung von Hanf“ im Internetportal abgeordnetenwatch.de.
Die Frage über die Legalisierung von Cannabis in Arzneimitteln wird schon seit geraumer Zeit im Bundestag sehr kontrovers diskutiert. Gerade für mich als Gesundheitspolitikerin ist die Frage nach dem therapeutischen Nutzen von Cannabis von großem Interesse. Auf der anderen Seite muss bei Cannabis die Missbrauchsgefahr im Auge behalten werden. Die Fraktion der SPD befürwortet jedoch eine arzneimittelrechtliche Zulassung von dronabinolhaltigen Fertigarzneimitteln oder Arzneimitteln die auf Basis standardisierter Cannabisextrakte hergestellt wurden und deren Nutzen in Studien bestätigt werden konnte.
Derzeit gibt es in der schwarz-gelben Koalition Pläne das Betäubungsmittelgesetz zu ändern, um eine Zulassung und Verschreibung von cannabishaltigen Arzneimitteln zu ermöglichen. Grundsätzlich halte ich es für richtig den Zugang zu Cannabis-Präparaten für Schwerstkranke zu erleichtern. Wenn mit diesen Präparaten Schmerzen gelindert und Lebensqualität gesteigert werden kann, dann darf Patientinnen und Patienten diese Chance nicht vorenthalten werden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Carola Reimann, MdB
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