Frage an Carola Reimann von Tatjana J. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Dr. Reimann,
gegen jede Vernunft wird der Flughafen ausgebaut. Dabei wird ein Naturschutzgebiet zerstört.
Eine Bundesforschungsanstalt wird vorgeschoben (mit lächerlichen 50 Starts im JAHR), um VW einen entsprechenden Flugplatz von der örtlichen Politik bereit zu stellen.
Neben der gigantischen Naturzerstörung (allein 60ha. Wald werden gerodet), der Zwangs- Enteignung von Grundstückseigentümern, der fehlenden inhaltlichen Begründung, ist noch nicht einmal die Finanzierung gesichert.
Sieht so Politik für die Bürger aus? Ist die Bundespolitik so machtlos, daß sie einen cleveren, rücksichtslosen, gegen Bürgerinteressen handelnden Oberbürgermeister nicht stoppen kann?
Mit freundlichen Grüssen,
Tatjana Jenzen
Sehr geehrte Frau Jenzen,
vielen Dank für Ihre Frage zum Ausbau des Forschungsflughafens Braunschweig.
In dem von Ihnen angesprochenen Vorhaben geht es um die Verlängerung einer Landebahn des Forschungsflughafens Braunschweig. Durch eine ausgebaute Landebahn soll es ermöglicht werden, dass größere Flugzeuge mit einem Abfluggewicht von 70-75 Tonnen starten und landen können.
Ich habe Verständnis dafür, dass gerade Anwohner des Forschungsflughafens den Ausbau kritisch sehen. Jedoch ist die Entscheidung für den Ausbau des Forschungsflughafens ein wichtiger Schritt zur Standortsicherung Braunschweigs.
So profitiert z.B. das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt von einem Ausbau, da dann auch Maschinen, die speziell für Forschungsvorhaben im Bereich der Flugsicherheit ausgerüstet sind, betrieben werden können. Mit dem Ausbau kann dabei nicht nur die Forschung im Bereich Flugverhalten und Betriebssicherheit von Flugzeugen vorangetrieben werden, sondern es kann auch das Spektrum der Forschungstätigkeiten der ansässigen Wissenschaftseinrichtungen erweitert werden.
Ich kann ebenso nachvollziehen, dass Sie die Abholzung der durch den Ausbau betroffenen 33 Hektar Waldfläche kritisieren. Allerdings werden zum Ausgleich insgesamt ca. 160 Hektar Wald rund um Braunschweig aufgeforstet.
Zudem ist festzustellen, dass das Vorhaben zum Ausbau des Flughafens auch rechtlich nicht zu beanstanden ist. Durch die Überprüfung des Planfeststellungsverfahrens durch das niedersächsische Oberverwaltungsgericht und das Bundesverwaltungsgericht wurden die Pläne zum Ausbau auf entsprechende Einwände untersucht und durch eine positive Rechtsprechung bestätigt. Auch ist die Finanzierung durch Mittel der EU, der Städte Braunschweig und Wolfsburg sowie durch VW gesichert.
Mit dem Ausbau des Forschungsflughafens soll Braunschweigs Forschungskompetenz gestärkt werden. Ich unterstütze den Ausbau des Forschungsflughafens, damit Braunschweig als Forschungsstandort mit ca. 2000 Beschäftigten weiterhin attraktiv bleibt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Carola Reimann MdB
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