Sehr geehrte Frau Rakete, wie können Sie sich im EU-Parlament für die Einhaltung der Klimaziele engagieren? Ich wünsche Ihen ein angenehmes Wochenende, Ihre Frau B. aus dem Rheinlang, Frechen

Liebe Frau B.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Leider erleben wir zurzeit große Rückschritte in der EU-Klimapolitik. Anstatt die Pariser Klimaziele konsequent umzusetzen, treibt die aktuelle EU-Politik die Klimakrise weiter an. Die milliardenschweren Subventionen für fossile Energieunternehmen verschärfen die globale Ungleichheit und sind eine existenzielle Bedrohung für Biodiversität, Artenvielfalt und die Rechte von Menschen, die in Regionen leben, wo Kohle und Öl gewonnen werden. Der geplante Abschluss des EU-Mercosur-Abkommens fördert klimaschädliche industrielle Landwirtschaft, die Verschmutzung lebenswichtiger Ressourcen wie Wasser, Luft und Boden und bedroht die Existenz kleinbäuerlicher Betriebe und indigener Gemeinschaften.
Gemeinsam mit meinem Team versuche ich meine Position im Parlament zu nutzen, um soziale Bewegungen und Aktivist*innen weltweit zu unterstützen und zu vernetzen, die unmittelbar von den Konsequenzen der EU-Politik betroffen sind. Im Rahmen unserer Seeds of Action Tour in Südamerika, Europa und Afrika machen wir auf die Umweltzerstörung aufmerksam, die durch den Abbau von Rohstoffen entsteht. Wir nutzen unsere Stimme, um auf eklatante Menschenrechtsverletzungen hinzuweisen, die europäische Firmen verursachen, wenn die lokale Bevölkerung gewaltsam von ihrem Land vertrieben und Aktivist*innen kriminalisiert werden.
Um nur ein Beispiel zu nennen: In Argentinien unterstützen wir indigene Gemeinschaften im Kampf gegen Fracking und Lithiumabbau, der dort auch von europäischen Firmen betrieben wird und die Lebensgrundlage und Gesundheit der Bevölkerung bedroht. Die Häufigkeit von Krebs und anderen Erkrankungen ist erheblich gestiegen, und der Zugang zu sauberem Trinkwasser stark eingeschränkt.
Als Opposition versuchen wir, Druck auf die Kommission auszuüben, endlich wirksame Maßnahmen für eine gerechte Umwelt- und Wirtschaftspolitik zu unternehmen. Dafür stellen wir regelmäßig schriftliche Anfragen an die Kommission, organisieren Veranstaltungen und schicken Briefe an Regierungen unterschiedlicher Länder - z.B. von Argentinien - um uns für Aktivist*innen und politische Gefangene einzusetzen.
Unsere Anfragen an die Kommission können Sie hier abrufen: https://www.europarl.europa.eu/plenary/en/parliamentary-questions.html#sidesForm
Auf diese Weise hoffen wir, den Kampf gegen die Ausbeutung und Umweltzerstörung zu unterstützen und auf die gravierenden Auswirkungen der EU-Politik aufmerksam zu machen.