Frage an Burkhardt Müller-Sönksen von Barbara U. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Müller-Sönksen
Ich beziehe mich auf den Artikel von BILD, wo namenhafte FDP Politiker zitiert wurden und die Journalistin diskriminierten und zum 2. Mal zum Opfer machten, weil sie nicht umgehend darüber berichctet hatte.
http://www.bild.de/politik/inland/rainer-bruederle/wirbel-um-stern-artikel-fdp-sauer-28235242.bild.html
Besonders betroffen machen mich die Äußerungen der Vorsitzenden der FDP-Frauenorganisation, Doris Buchholz. Sieht so die Sichtweise der FDP- Frauen zum Thema sexuelle Belästigung aus?
Sie mag vielleicht sofort reagieren. Wissen wir, ob sie es nicht getan hatte?
Manche Frauen können nicht SOFORT reagieren. Haben sie dann ein höheres Maß an Mitschuld?
Möglicherweise hatte man beim STERN anfangs das Ganze für einen einmaligen Ausrutscher gehalten und nicht sofort berichtet. Kann man es der Belästigten anlasten, wenn man nicht berichtete sondern ihn fairerweise weiter beeobachtete?
Stern-Chefredakteur Thomas Osterkorn hat auf der Homepage vom Stern reagiert:
http://www.stern.de/politik/deutschland/bruederle-portraet-im-stern-journalistinnen-sind-kein-freiwild-1959965.html
Für mich sind die Sympathiekundgebungen für Herrn Brüderle, die nicht nur aus der FDP stammen, nicht nachvollziehbar, zumal er sich zum Vorwurf weder geäußert, noch entschuldigt hatte.Sie meinen also, wer über sexuelle Belästigungen schreibt, die er/sie erlebt hatte, schreibt sich um Kopf und Kragen und kriegt die Höchststrafe durch den Leser?
Nachdem ich den Artikel von Herrn Osterkorn gelesen habe, bin ich der Meinung, dass es sinnvoller wäre, wenn Herr Brüderle selber Stellung nimmt und/oder sich bei der Journalistin entschuldigt.
Sehr geehrte Frau Uduwerella,
vielen Dank für Ihre Zuschrift!
Ich schätze Frau Himmelreich als Journalistin, ebenso wie Herr Brüderle als Politiker sich meiner Wertschätzung sicher sein kann. Da ich selbst bei der beschriebenen Begebenheit nicht zugegen war, bitte ich um Ihr Verständnis, dass ich mit Rücksicht auf beide Personen mich einer Kommentierung enthalte. In meiner langjährigen Tätigkeit als Mitglied des Menschenrechtsausschusses und aktuell als Mitglied des Verteidigungsausschusses liegt mir das Thema Diskriminierung sehr am Herzen. Im Verteidigungsausschuss habe ich mich erfolgreich dafür engagiert, dass die längst überfällige Gleichstellung beider Geschlechter in der Bundeswehr endlich mit ausreichendem Nachdruck verfolgt wird. Ganz aktuell arbeiten wir an einer Änderung des Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsgesetzes, damit die Strukturreform der Streitkräfte auch dazu genutzt wird, die überalterten Strukturen zu modernisieren.
Mit freundlichen Grüßen,
Burkhardt Müller-Sönksen, MdB