Frage an Burkhardt Müller-Sönksen von Guido F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Müller-Sönksen,
meine Fragen zielten deutlich erkennbar darauf ab zu erfahren, ob Sie Ihre Behauptungen auch wissenschaftlich belegen können. Bedeuten Ihre Ausflüchte, dass Sie es nicht können?
In der BRD sind 3.3 Mio. Menschen alkoholabhängig oder konsumieren missbräuchlich. 9,5 Mio. trinken täglich gesundheitsschädliche Mengen und 73.000 sterben jedes Jahr aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums allein oder in Kombination mit Tabak (vgl. http://tinyurl.com/DHS-Alko ). 393.000 Personen wurden 2008 wegen alkoholbedingter Krankheiten behandelt, 333.000 davon wegen psychischer und Verhaltensstörungen (*). Alkohol ist jährlich für 60-mal so viele Behandlungsfälle verantwortlich wie Cannabis.
In jeder Hinsicht ist Alkohol eine sehr viel gefährlichere Droge als Cannabis (vgl. http://tinyurl.com/35rhl35 , http://tinyurl.com/StaLueb , http://tinyurl.com/2jmp5r , http://tinyurl.com/Krumdiek ).
Lehnen Sie ab verschiedene Drogen gegeneinander aufzuwiegen, weil die Verfolgung von Cannabisnutzern angesichts der enormen Schäden durch Alkohol überhaupt nicht zu rechtfertigen ist?
Verschiedene Studien belegen, dass Strafverfolgung keinen signifikanten Einfluss auf die Konsumverbreitung ausübt (vgl. http://tinyurl.com/WHO-WMHS , http://tinyurl.com/ReuTrau , http://tinyurl.com/BF-GCCR ). Trotz des Verbots geben sogar fast 40% der 15- bis 16-Jährigen an, Cannabis sei für sie verfügbar (vgl. http://tinyurl.com/2fupz2e ).
Welchen Nutzen hat das Cannabisverbot I. E., dass Sie dafür einen unkontrollierbaren Schwarzmarkt billigen, auf Jugendschutz verzichten, Verbraucher gesundheitsschädlichen Streckmitteln aussetzen und jährlich mehr als 100.000 Strafverfahren gegen Menschen einleiten wollen, die keinem Anderen schaden? (vgl. http://tinyurl.com/5r9d7xf )
Haben die persönlichen Freiheitsrechte für Sie irgendeine Bedeutung?
Freundliche Grüße
Guido Friedewald
(* "Diagnosedaten der Krankenhäuser ab 2000" über www.gbe-bund.de , Stichwortsuche: Alkohol, bzw. Cannabinoide)
Sehr geehrter Herr Friedewald,
ich haben Ihnen in den letzten zwei Antworten unter Nennung mehrerer Quellen meine Position zu einer möglichen Cannabis-Legalisierung ausführlich dargelegt.
Da Ihrerseits ein weitergehender Gesprächsbedarf besteht, stehe ich Ihnen gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Hierfür möchte ich Sie bitten mein Büro in Hamburg oder im Bundestag zu kontaktieren.
Mit freundlichen Grüßen
Burkhardt Müller-Sönksen