Frage an Burkhardt Müller-Sönksen von Holger B. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Müller-Sönksen,
vielen Dank für Ihre Antwort. Sie gehen leider auf den Kern meiner Frage gar nicht ein. Der lautet: Wieso soll ich, wenn ich weder Radio noch TV habe, überhaupt zur Finanzierung des Rundfunks beitragen?
Sie schreiben: "Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben den Auftrag, ihren Zuschauern und Zuhörern ein breites Spektrum..." zu bieten. Schön und gut, aber ich gehöre nicht zu den Zuschauern und Zuhörern.
Und Sie werden mir doch wohl Recht geben, dass auch Printmedien wichtig sind. Die bevorzuge ich, und da kann ich auch nicht hingehen und sagen, das sollen mal auch all jene finanzieren, die keine Zeitung kaufen und brauchen.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir auf diese Frage wirklich eine Antwort geben könnten.
Freundliche Grüße
Holger Blum
Sehr geehrter Herr Blum,
auch Sie profitieren vom öffentlich-rechtlichen Programmangebot, weil es erstens eine Grundversorgung der relevanten Inhalte sichert, die Sie zu Ihrer Meinungsbildung benötigen. Zweitens ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk ein wesentlicher Bestandteil unserer vielfältigen Medienlandschaft, weil er als einziger nicht am Wirtschaftsleben teilnimmt und damit unabhängig ist. Seine Inhalte können einen verlässlichen Ausgangspunkt des Meinungsaustausches bieten. Ohne die Öffentlich-Rechtlichen wäre nicht sichergestellt, dass jeder Bürgerin und jedem Bürger eine unabhängige und verlässliche Quelle an Informationen und Erläuterungen zur Verfügung steht. Dies gilt auch im Vergleich zu Printangeboten.
Wir als FDP gehen auf Grundlage des Grundgesetzes und der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts davon aus, dass alle Bürgerinnen und Bürger vom dualen System aus öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk profitieren. Der gesellschaftspolitische Vorteil alle Bürgerinnen und Bürger mit hochwertigen, ausgewogenen und unabhängigen Informations-, Bildungs-, Kultur-, und Unterhaltungsprogrammen zu versorgen, nützt auch denjenigen, die dieses Angebot nicht selbst wahrnehmen.
Wenn Sie in dieser Frage eine andere Meinung vertreten oder ergänzende Anmerkungen haben, freue ich mich, wenn Sie mich unter burkhardt.mueller-soenksen@bundestag.de direkt kontaktieren.
Mit freundlichen Grüßen
Burkhardt Müller-Sönksen