Frage an Burkhard Jasper von Joachim L. bezüglich Innere Sicherheit
Hallo Herr Jasper!
Erst vor kurzem war in der NOZ eine Berichterstattung über die Notwendigkeit von Rettungsgassen, verbunden mit einem Kommentar “es geht um Sekunden!“ Dieser Bericht steht im krassen Gegensatz zu dem, was im Augenblick und auch schon seit Jahren im Ortsteil Eversburg geschieht! Rettungswagen und Feuerwehr bleiden vor dem geschlossenen Bahnübergang in diesem Ortsteil hängen! Die höhengleichen Bahnübergängen an der Atterstrasse und an der Einmündung zur Straße Die Eversburg versperren über lange Stunden hinweg den Weg! Jetzt ist auch noch ein Ausbau des Gleises an der Bahnstrasse geplant, um die bis zu 400m langen Züge aus dem Containerterminal besser auf das Hauptgleis zu bringen! Wir sitzen dann hier auf eine von Bahngleisen umgebenen Insel und laufen in Gefahr, im Notfall nicht rechtzeitig versorgt werden zu können! Bisher hat die Politik sich dieser Probleme nicht mit der notwendigen Entschlossenheit angenommen, obwohl bereits seit Jahrzehnten eine Lösung gefordert wurde! Die Berichtserstattung für eine Untertunnelung des Bahnübergangs an der Adlerstraße ist mir bekannt, aber damit wird nur ein Teil der Problematik angesprochen! Das tägliche Chaos an der Straße Die Eversburg ist bei geschlossener Bahnschranken kaum noch zu beschreiben! Was werden Sie tun, um den Bürgern in diesem betroffenen Gebiet zu helfen?
Sehr geehrter Herr Leimbrock,
die besondere Situation in Ihrem Stadtteil mit zwei Bahnstrecken und mehreren Bahnübergängen und die daraus entstehenden Sorgen kann ich gut nachvollziehen. Für die Atterstraße hat der Rat der Stadt Osnabrück am 14. Juni 2016 beschlossen, eine Unterführung zu planen. Natürlich ist es sehr unbefriedigend, dass die Verwirklichung dieses Projektes nicht schnell durchführbar ist. Aber an einer Verbesserung der Situation wird nun gearbeitet. Darauf wurde auch in der Sitzung des Bürgerforums Eversburg, Hafen am 7. Juni 2017 hingewiesen.
Durch die Autobahnen und Bahnstrecken, die durch unsere Stadt führen, gibt es viele Stadtgebiete, die nur auf wenigen Wegen zu erreichen sind - und diese z.T. auch noch eingeschränkt werden, wie z.B. durch niedrige Brücken oder Bahnübergänge.
Die Rettungsdienste führen keine Statistiken darüber, wie lange Fahrzeuge vor Bahnübergängen halten müssen. Gründe, dass Einsatzfahrten länger als gewöhnlich dauern, sind vielfältig - z.B. dichter Verkehr, Unfall, Baustelle, Straßensperrung. Da die Fahrzeuge zu einem Einsatzort nicht immer direkt von ihrer „Wache“, sondern teilweise von anderen Einsätzen kommen, sind die Anfahrtswege fast immer unterschiedlich. Bei der Anfahrt zu einem Einsatzort wird versucht, möglichen „Problemen“ (wie z.B. Bahnübergang) aus dem Weg zu gehen. Hier gibt es auch eine Abwägung zwischen Umweg und möglicher Verzögerung.
Sie sehen, dass man hier keine grundsätzlichen Aussagen treffen kann, sondern jeder Einzelfall betrachtet werden muss. Sicherlich ist es wünschenswert, dass Bahnübergänge durch Tunnel oder Brücken ersetzt werden, aber zum einen ist das baulich vielfach nicht umsetzbar und zum anderen kann das - wo es möglich ist - aufgrund der hohen Kosten nur Schritt für Schritt erfolgen.
Mit freundlichen Grüßen
Burkhard Jasper