Frage an Burkhard Balz von Gabriel Z. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Balz,
vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.
Dass Deutschland von der Staatengemeinschaft profitiert, will ich gar nicht in Abrede stellen.
Aber wie wichtig ist der griechische Markt für die Wirtschaft der restlichen Euro-Staaten wirklich? Immerhin beträgt, wie gesagt, der Anteil von Griechenland am europäischen GDP nur 3%.
Viele der Sparmaßnahmen, die 2010 von Griechenland im Gegenzug für das damals gewährte "Bailout package" von 110 Mrd Euro versprochen wurden, sind nicht umgesetzt worden.
Dafür sollen nun europäische Beobachter nach Griechenland geschickt werden, die die Ausgaben überwachen. Aber wie lange sollen diese im Land bleiben? Oder glauben Sie, dass das aktuelle Bailout-Package das letzte sein wird?
Dazu kommt, dass ein Großteil des aktuellen Packages verwendet werden wird, um Griechenlands Schulden und Zinsen zu bedienen. D.h., es wird Geld von _allen_ Bürgen umverteilt auf diejenigen Bürger, die genügend Geld übrig hatten, dieses in Staatsanleihen anzulegen.
Ist das eine sinnvolle Verwendung der Mittel?
Die von Ihnen angesprochene Solidargemeinschaft macht Sinn, aber meiner Meinung nach nur bis zu einem gewissen Grad.
Wie die Erfahrungen mit Argentinien von 10 Jahren zeigen, funktionieren "Austerity measures" nicht, wenn die Bevölkerung sie nicht zu einem großen Teil mittragen.
Was macht Sie so sicher, dass es hier in Griechenland anders sein wird als damals in Argentinien?
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr G. Zachmann.
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