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Bruno Siglreitmaier
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Frage von Stefan E. •

Soll der Verwaltungsapparat gestrafft werden? Wenn ja, wie?

Sehr geehrter Herr Siglreitmeier, von sehr vielen im öffentlichen Dienst tätigen Personen hört man, daß Arbeitseifer und Engagement dort ausgebremst werden. Ältere Mitarbeiter sollen nicht "schlechter ausschauen". Mir selbst ist es ebenso ergangen, so daß ich schließlich frustriert in die freie Wirtschaft wechselte.
Ich habe schon von Spielerunden in Ämtern gehört, bei denen abwechselnd die Mitarbeiter Brettspiele mitbringen. Einstempeln im Amt, dann in den Biergarten und vieles mehr.
Bei Einstellungsgesprächen wird geäussert: "man braucht sich bei uns keinen Hax ausreissen". Annähernd dort beschäftigten bzw. Bewerber äussern als Grund die weitaus niedrigere Arbeitsbelastung als in der Wirtschaft. Man müsse halt oftmals die "Zeit totschlagen". Alle diese Infos habe ich aus erster Hand, also den mitwirkenden Personen. Dieser Zustand ist für mich schier unerträglich, da der Verwaltungsapparat ja nunmal von unseren Steuern bezahlt wird.
Wie kann das geändert werden?

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr E.,

ich bin nie im öffentlichen Dienst beschäftigt gewesen, daher fehlt mir der Einblick bzw. die persönliche Erfahrung.

Das mit dem älteren Beschäftigten ist so eine Sache, was ist die Aufgabe? Erfordert sie körperlich anstrengende Tätigkeiten, oder ist es "nur" ein neues Computerprogramm für welches der ein oder andere vielleicht etwas mehr Einarbeitungszeit benötigt?

Man kann seitens der Wirtschaft und der Politik nicht fordern, dass wir bis 67, "besser" noch bis 68 arbeiten und gleichzeitig meinen, dass der Arbeitnehmer bis zum Schluss die Energie eines 25-30 jährigen hat. D.h., nicht der einzelne jüngere Kollege darf in die Verlegenheit kommen gegenüber älteren unkollegial zu sein, es ist Aufgabe der Vorgesetzten hier gute faire Lösungen anzubieten.

Langeweile am Arbeitsplatz ist sicher schlimmer als viel zu tun zu haben! Auch hier sind die Vorgesetzten Stellen in der Hauptsache verantwortlich!

In der privaten Wirtschaft beauftragt man halt mal einen "Externen", der unbefangen alle Abläufe hinterfragt. Ich möchte aber betonen, dass ich hier nicht für Beratungsfirmen plädiere, die nur mit dem Ziel engagiert werden um Entlassungen zu erreichen.

Auch intern können von Arbeitsgruppen, Arbeitsabläufe hinterfragt und gute Lösungen gesucht und gefunden werden.

Klar ist eine Steuergeldverschwendung egal welcher Art, "geht gar nicht", hier bin ich ganz Ihrer Meinung.

Mit freundlichen Grüßen
Siglreitmaier Bruno