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Bruno Hönel
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Dennis D. •

Wie positionieren Sie und Ihre Partei sich in Lübeck und auf Bundesebene zur angedachten Hafenerweiterung und dem dafür zugrunde gelegten Hafenentwicklungsplan 2030?

Sehr geehrter Herr Hönel,
seit geraumer Zeit steht die Hafenerweiterung in Lübeck auf der Agenda. In diesem Zusammenhang wurde in der Lübecker Bürgerschaft dem Hafenentwicklungsplan 2030 als Planungsgrundlage zugestimmt. Wie stehen Sie und Ihre Partei dazu und den darin geforderten erheblichen Eingriffen in Natur, Klima und das Leben/Wohnen vieler Lübecker (LKW-Stellflächen in unmittelbarer Nähe, Verstärkung des LKW-Aufkommens, Zerstörung von Lebensraum bedrohter Tierarten, Vertiefung der Trave, usw.) bei gleichzeitig unklarem Entwicklungspotenzial der Umschlagszahlen?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr D.,

vielen Dank für Ihre Frage!

Meine Fraktion und ich haben den Hafenentwicklungsplan in der Lübecker Bürgerschaft entschieden abgelehnt.

Es war zum Zeitpunkt der Abstimmung schon klar, dass die diesem Plan zugrunde liegenden Wachstumsprognosen des Güterumschlags im Lübecker Hafen unrealistisch und überzogen sind. Wie übrigens beim vorherigen Hafenentwicklungsplan auch schon. Entsprechend halten wir auch die jetzt geplante Dimensionen des Ausbaus für überzogen. Und zwar sowohl was die von Ihnen erwähnten Eingriffe in Natur und Klima und die Belastungen für die Anwohner*innen angeht als auch was die finanzielle Belastung für den Haushalt der Hansestadt betrifft. Die für diesen überzogenen Hafenausbau benötigten finanziellen Mittel fehlen uns an vielen anderen Stellen in Lübeck, wo sie dringend benötigt werden.

Wir und ich bekennen uns zum Lübecker Hafen als einen wichtigen Arbeitgeber in und Wirtschafsfaktor für unsere Region! Gleichwohl wünschen wir uns insgesamt eine behutsame und realistischere Hafenentwicklung, die vor den wirtschaftlichen Realitäten nicht die Augen verschließt und die ökologischen Notwendigkeiten konsequenter adressiert, insbesondere durch eine Verlagerung der transportierten Güter von der Straße auf die Schiene, eine Stärkung des Intermodalverkehrs, den Ausbau der Landstromversorgung und - auf Bundesebene und hier vor Ort  - die Entwicklung CO2-neutraler Schiffsantriebe.

Positiv sehen wir die Verlagerung von den innenstadtnahen Häfen, insb. vom Vorwerker Hafen zum Skandinavienkai, da dadurch die Fahrt durch die Trave entfällt und entsprechend Emissionen vermieden werden können. Enttäuscht sind wir hingegen darüber, dass die Konversion der dort nicht mehr benötigten Hafenflächen nicht Teil des aktuellen Hafenentwicklungsplans geworden ist. Hier lassen wir viele Chancen für eine fortschrittlichen Stadtentwicklung mit einem modernen Mix aus Wohnen und Gewerbe ungenutzt und verlieren wertvolle Zeit.

Ich hoffe, dass ich Ihre Frage vollumfänglich beantworten konnte und wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende.

Mit den besten Grüßen

Bruno Hönel 

 

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