Fragen zu Schutz, Rehabilitation und Förderung von Frauen im Vorfeld - wofür werden Sie sich bzgl. Gewalt gegen Frauen (weit vor Frauenhäusern), Revidierung der jetzigen, gescheiterten Gesetze bzgl. Prostitution, Menschenhandel und Sexkauf einsetzen?

Vielen Dank für Ihre Frage.

Gewalt gegen Frauen ist eines der gravierendsten gesellschaftlichen Probleme, das wir nicht nur in Bezug auf Frauenhäuser, sondern auch in der Prävention und im Umgang mit Tätern umfassend angehen müssen. Als Grüne setzen wir uns für ein ganzheitliches Konzept ein, das auf Prävention, Aufklärung und schnelle Hilfe setzt. Die Stärkung des bestehenden Hilfesystems, die Ausweitung von Schutzräumen und eine verbesserte Finanzierung von Frauenhäusern sind für uns zentrale Maßnahmen. Zudem wollen wir den Opferschutz verbessern, indem wir den Zugang zu rechtlicher und psychologischer Unterstützung erleichtern.

Die Gesetzgebung zur Prostitution wird derzeit evaluiert. Die Ergebnisse müssen dann intensiv diskutiert werden, um die Situation in der Prostitution zu verbessern, ohne die Prostituierten zu stigmatisieren oder zu kriminalisieren. Die Strafverfolgung von Zuhälterei und Menschenhandel muss in jedem Fall intensiviert werden. Das Augenmerk muss auf dem Schutz der betroffenen Frauen liegen. Wir fordern als Grüne, dass der Fokus stärker auf Ausstiegshilfen und die Unterstützung von Frauen gerichtet wird, die aus der Prostitution herausfinden wollen.

In Bezug auf den Schutz vor Menschenhandel muss die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Justiz und Nichtregierungsorganisationen verstärkt werden. Wir wollen auch einen umfassenden Opferschutz schaffen und sicherstellen, dass Betroffene nicht nur aus der unmittelbaren Gefahr befreit werden, sondern auch nachhaltig in die Gesellschaft integriert werden können. Opfer von Menschenhandel sollen ein sicheres Bleiberecht bekommen, unabhängig von ihrer Aussagebereitschaft im Strafverfahren.

Zudem setze ich mich für eine konsequente Gleichstellung von Frauen und Männern ein. Fragen der Gleichstellung, Gewaltprävention und dem respektvollen Umgang miteinander müssen in allen Lebenslagen und Politikfeldern noch stärker mitgedacht werden. Das gilt nicht zuletzt auch in ökonomischen Fragen, z.B. der Abschaffung des Ehegattensplittings oder der Einführung des Gender Budgetings in öffentlichen Haushalten. Auch der Ausbau von Programmen zur Stärkung von Mädchen und Frauen und zur Bekämpfung sexistischer Diskriminierung ist unerlässlich.