Frage an Bruno Claußen von Marie E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Claußen,
ich verfolge seit einiger Zeit die Diskussion um das Feierabend-Parlament in den Medien. Hamburg ist das einzige Bundesland mit einem solchen Parlament.
Sind sie dafür oder dagegen?
Nennen Sie bitte Gründe!
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
Marie Erdmann
Sehr geehrte Frau Erdmann,
wie Sie wissen, ist Hamburg das einzige Bundesland, das ein Feierabend-Parlament unterhält. Und ich finde, daß man diesen Status so lange es geht beibehalten sollte. Für mich überwiegen bei dieser Regelung die Vorteile. So insbesondere der, daß die Abgeordneten durch ihre beruflichen Tätigkeiten im ständigen Kontakt mit Kunden und Mitarbeitern und damit mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt stehen und aus diesen Gesprächen viele wertvolle Anregungen mitnehmen, die dann der parlamentarischen Arbeit zugute kommen. Durch ein Vollzeit-Parlament würde dieser fruchtbare Dialog möglicherweise reduziert werden. Ein weiterer Aspekt sind zudem natürlich die Kosten. Für ein Berufs-Parlament müßten naturgemäß die Diäten erhöht werden – in Anbetracht der Sparzwänge in anderen Bereichen wäre eine solche Maßnahme sicherlich nicht unumstritten.
Allerdings möchte ich auch betonen, daß die zeitlichen wie inhaltlichen Anforderungen an uns Abgeordnete natürlich schon immens sind und sich mit Beruf, Familie und Freizeit oft nur schwer vereinbaren lassen. Man muß schon über eine gewisse Portion Idealismus verfügen, um neben der beruflichen Tätigkeit und der damit oft verbundenen 40 Stunden-Woche aktiv Politik zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
Bruno Claußen
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