Frage an Britta Schlage von Wolf M. bezüglich Bildung und Erziehung
Die Eltern bestimmen ( nach Art. 7 Absatz 2 GG ) über die Teilnahme ihrer Kinder am Religionsunterricht.
Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die Eltern bei der Einschulung darüber informiert werden, welche Alternativen die Schule anbietet, wenn die Eltern keine Anmeldung zum Religionsunterricht vornehmen wollen?
W. M., die Anregung, mich dafür einzusetzen, dass Eltern bei Einschulung ihrer Kinder darüber informiert werden, welche Alternativen die Schule anbietet, wenn die Eltern keine Anmeldung zum Religionsunterricht vornehmen wollen, werde ich sehr gern aufgreifen.
Ich trete für eine strikte Trennung von Staat und Religion bzw. Religionsgemeinschaften ein. Unter Berücksichtigung des Umstands, dass immer mehr Menschen konfessionsfrei sind, würde ich persönlich es begrüßen, wenn an Schulen ein Werteunterricht eingeführt werden würde, in dem unter anderem auch über Religionen informiert werden könnte. Artikel 7 Absatz 3 Satz 1 unseres Grundgesetzes sieht allerdings vor, dass an öffentlichen Schulen mit Ausnahme bekenntnisfreier Schulen Religionsunterricht ordentliches Schulfach ist. Das ist natürlich zu beachten. Eine Änderung zeichnet sich nicht ab.
Wer im Rahmen der bestehenden Regelungen den Religionsunterricht ausgestaltet und wie Religionsunterricht konkret ausgestaltet wird, ist selbst allein für Hamburg und erst Recht bundesländerübergreifend sehr unübersichtlich. Ich gehe davon aus, dass es Eltern und sonstigen Erziehungsberechtigten nur sehr wenig bekannt ist. Gleiches gilt für Alternativen zum Religionsunterricht, die für ein Kind zur Verfügung stehen, wenn die Erziehungsberechtigten von ihrem in Artikel 7 Absatz 2 des Grundgesetzes garantierten Recht Gebrauch machen, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen, also eine solche auch abzulehnen. Deshalb würde ich eine Regelung sehr begrüßen, nach der Schulen über die von ihnen angebotenen Alternativen zum Religionsunterricht informieren müssen. Dafür würde ich mich sehr gern als Bürgerschaftsabgeordnete einsetzen.
Britta Schlage.