Frage an Britta Herrmann von Frank G. bezüglich Verkehr
Diese Frage geht im gleichen Wortlaut an die im Wahlkreis auf Liste 1 gesetzten Bewerber der SPD, CDU, Grüne, Linke sowie FDP für die Wahl zur Hamburger Bürgerschaft am 23. 2.20.
Betr: Hainholzweg-Renovierung des Fahrradweges mit Verlegung vom Fussweg auf die Strasse bei gleichzeitiger Entfernung der Parkplätze vom Seitenstreifen auf die Strasse
Sehr geehrte Damen und Herren,
ein wenig genutzter Fahrradweg soll / wird nun vom Fussweg auf die Strasse verlegt, damit der ebenfalls wenig genutze Fussweg breiter wird, gleichzeitig erhöht die Behörde die Unfallgefahr für die Fahrradfahrer in unserer Strasse inklusive der Schulkinder, die mit dem Fahrrad auf dem Weg in die Schule Alte Forst unterwegs sind. Zusätzlich, wird der Grünstreifen kategorisch mit Findlingen belegt, so dass der Parkraum im Hainholzweg weiter ganz erheblich eingeschränkt wird. Dieses hat zur Folge, dass die Fahrzeuge auf der Strasse stehen, die Fahrbahn enger wird, der Platz zwischen den parkenden Autos, Fahrradfahrern und fliessendem Strassenverkehr nochmals ganz erheblich eingeschränkt und die Unfallgefahr für alle rollenden Verkehrsteilnehmer erhöht wird. Wo sollen die Auto's parken oder möchte die Behörde partout den mündigen Bürger vom Auto weg auf die öffentlichen Verkehrsmittel steuern ? Der Verkehr, Stau sowie die Umweltbelastung der PKW's, LKW's + Busse hat durch die Wegrationalisierung der Parkplätze wie beschrieben in einem Maße zugenommen, die die Anwohner in dieser Strasse und vor dem Umbau nicht gekannt haben.
Es kann nicht nachvollzogen werden dass eine funktionierende Strasse, Fussgänger, Fahrrad und Autofahrer über Jahre hinweg gemeinsam mit- und nebeneinander, und ohne, soweit bekannt, nennenswerte Unfälle in der Vergangenheit, auseinandergerissen wird und das Unfallrisko mit dem Umbau, wie jetzt geplant und beschrieben, von der Behörde wesentlich erhöht wird.
Was gedenken zu tun, um die genannte Situation zu entschärfen ?
Mit freundlichen Grüßen
F. G.
Liebes Team vom Abgeordnetenwatch,
anbei meine Beantwortung der gestellten Frage:
Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Der Radweg im Hainholzweg war sanierungsbedürftig und konnte nicht nach heutigen Qualitätsanforderungen wieder in seinem alten Verlauf hergestellt werden. Insbesondere war er zu schmal. Auch der Gehweg entsprach nicht der heute üblichen Mindestbreite. Deshalb hat die Bezirksverwaltung entschieden, den Radweg zurück zu bauen und den Radverkehr auf der Fahrbahn zu führen. Alternativ hätten die wertvollen Straßenbäume am Hainholzweg überwiegend gefällt werden müssen um Geh- und Radweg in Mindestbreite herstellen zu können.
Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass dort, wo sich KfZ und Fahrräder die Fahrbahn teilen, entweder Radstreifen (2m Breite mit durchgezogener 25cm breiten Trennlinie zum KfZ-Verkehr sowie rechts 65cm Abstand zu evtl. vorhandenen Längsparkständen) aufgebracht werden oder Tempo 30 angeordnet wird, damit die Sicherheit und vor allem das Sicherheits gefühl für Radfahrende steigt. Bisher konnten wir leider die zuständigen obere und mittlere Straßenverkehrsbehörde (BWVI bzw. BIS/Polizei) nicht überzeugen, diese Anordnung auszusprechen. Das Hauptargument dagegen ist der Busverkehr, den man nicht bremsen möchte.
Die Blockade von bisher als Parkplätzen genutzten Straßenbegleitgrünflächen durch Findlinge ist eine Maßnahme zum Schutz der Bäume am Hainholzweg, an deren Schutz den meisten Anwohner*innen gelegen sein dürfte.
Die Polizei und die Anwohner*innen beobachten derzeit die Verkehrssituation sehr aufmerksam. Sollte es immer wieder zu erheblichen Verkehrsstörungen und Gefahrensituationen oder gar Unfällen kommen, wird über weitere Maßnahmen entschieden, wie z. B. die Anordnung von Park- und Halteverboten auf einer Straßenseite (evtl. wechselnd) oder die Ausweisung bestimmter Parkflächen und Durchsetzung von Park- und Halteverboten auf allen anderen Flächen. Um die Anwohner*innen vor "Fremdparkern" zu schützen wäre ggf. auch über Anwohnerparkzonen oder über die Bewirtschaftung der Parkplätze im öffentlichen Straßenraum nachzudenken. Um den Parkdruck und daraus resultierende Gefahren und Störungen auf dem Hainholzweg zu verringern, empfehlen wir den Anwohner*innen, soweit möglich private KfZ auf dem jeweils genutzten Grundstück abzustellen.
Mit freundlichen Grüßen
Herzliche Grüße
Britta Herrmann