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Frage von Dieter G. •

Frage an Brigitte Zypries von Dieter G. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Zypries !

Seid Anfang 2008 fördert u.a. auch das Justizministerium das
Präventions-Projekt an der Berliner Charite von Prof. Dr. Beier "Kein Täter werden" . Dieses Projekt soll nun auf Ihren Wunsch auf alle Bundesländer erweitert werden. Mit dem Projektleiter Prof. Dr. Beier und Vertretern der Justiz- und Gesundheitsministerien der Länder und des Bundes haben Sie Gespräche geführt. Würden Sie mir an dieser Stelle Auskunft darüber geben was diese Gespräche ergeben haben ?

Am 1. Oktober 2008 hat Ihr Justizministerium eine Pressemitteilung dazu veröffentlicht:

Zypries: Prävention gegen Kindesmissbrauch bundesweit anpacken!
http://www.bmj.bund.de/enid/17fa62e52c608a7ddad61ee45868557d,dc9f4c706d635f6964092d0935343339093a0979656172092d0932303038093a096d6f6e7468092d093130093a095f7472636964092d0935343339/Pressestelle/Pressemitteilungen_58.html

Warum werden in diesem Kausalzusammenhang eigentlich nicht auch die betroffenen Pädophilen gefragt? Schließlich geht es doch neben den Kindern auch um die Betroffenen.

Vielen Dank für Ihre Auskünfte !

MfG Dieter Gieseking

Portrait von Brigitte Zypries
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Gieseking,

das Präventionsprojekt „Dunkelfeld“ hat für mich einen hohen Stellenwert. Soweit mir bekannt ist, wird hiermit zum ersten Mal versucht, sexuellen Missbrauch von Kindern dadurch zu verhindern, dass pädophilen Männern kostenlos eine Beratung und auch eine Therapie angeboten werden. Wie Sie meiner Presseerklärung entnehmen konnten, hatte ich zum 1. Oktober 2008 Vertreter des Bundesgesundheitsministeriums und der Justiz- und Gesundheitsministerien der Länder eingeladen, um sie über dieses Projekt zu unterrichten. Zugleich haben wir Möglichkeiten erörtert, wie das Projekt auch nach 2010 weiter geführt werden kann und wie Beratung und Behandlung flächendeckend in der Bundesrepublik Deutschland angeboten werden können. Diese Gespräche werden wir jedenfalls auf Bundesebene mit dem Ziel der Projektverlängerung fortsetzen.

Professor Beier hat uns sehr davon abgeraten, als Bundesjustizministerium unmittelbar Kontakt zu seinen Patienten aufzunehmen, damit das Behandlungsverhältnis nicht beeinträchtigt wird. Ich kann das gut nachvollziehen.

Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Zypries