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Brigitte Zypries
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Frage von Ute D. •

Frage an Brigitte Zypries von Ute D. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Zypries,

ich bedanke mich für die Beantwortung meiner Frage vom 18.07.. Ich verstehe aber noch nicht , warum im Rahmen der Reform nur an einer Stellschraube (Erwerbsobliegenheit) gedreht wird, so dass oftmals eine völlige Schieflage entstehen kann. Die Gleichwertigkeit des Barunterhaltes bestand ja schon im Rahmen des alten Gesetzes. Lediglich durch den Barunterhalt ist aber eine ausgedehnte Erwerbstätigkeit - unter dem Aspekt des Kindeswohles- nicht immer wirklich möglich. Auch gesunde und nicht verhaltensauffällige Kinder verlangen deutlich über das 3. Lebensjahr hinaus einen hohen Zeitaufwand, damit sie sich gut entwickeln können. Die Aufgaben des Alleinerziehenden sind zahlreich, oft kräftezehrend und fallen immer kumulativ an. Der Tag endet sicher nicht nach der entgeltlichen Arbeit und der Betreuung. Von der physischen Versorgung bis zu echter Erziehungsarbeit fallen weiterhin zeitintensive Aufgaben an. Wenn Kinder größer werden, ändern sich eher die Inhalte der Aufgaben. Muss also ein Alleinerziehender die volle Betreuungszeit ausschöpfen, beginnt sein 2. Arbeitstag erst so spät, dass maximal noch eine Grundversorgung (Wäsche, Essen, ggf. Schule) gewährleistet ist. Das kann nicht im Sinne der Kinder sein. Auch hat nur der Betreuende z.B. die Angst um den Job zu tragen, wenn das Kind krank ist. Die Ferien müssen abgedeckt werden. Zeitliche und örtliche Flexibilität schränken zudem beruflich sehr ein.
So müsste doch die Erwerbsobliegenheit auch in Relation zur Unterstützung durch den Ex- Partner gesehen werden und nicht allein an die Fremdbetreuung gekoppelt sein. Nur so kann Fehlentwicklungen der Kinder entgegengewirkt werden, da die einseitige Doppelbelastung keinen Spielraum mehr für wichtige Dinge wie Geduld, Verständnis und vieles mehr läßt. Zudem hätte auch der andere Elternteil eine echte Chance nicht nur maximal als "Freizeitanimateur" der Kinder aufzutreten.

Warum bewegt man nicht auch diese Stellschraube?

Viele Grüße
U. Depoi

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Depoi,

ich habe Ihnen auf Ihre Frage bereits ausführlich geantwortet - dem ist nichts hinzuzufügen.

Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Zypries