Frage an Brigitte Zypries von Daniela S. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Zypries,
als Mutter einer fast 10-jährigen Tochter müsste ich mich eigentlich darüber freuen, dass der Kindesunterhalt ab 01.01.2008 wieder gestiegen ist. Leider ist das nicht der Fall, denn seit der Geburt meiner Tochter hatte ich bislang nur Unkosten durch Gerichtsvollzieher, Anwälte, etc. die immer wieder den Versuch gestartet haben, den Unterhalt für die Tochter zu vollstrecken. Leider ohne jeden Erfolg.
Sicherlich bin ich kein Einzelfall. Jugendämter bearbeiten täglich Anträge auf UVG, weil die Unterhaltspflichtigen nicht mehr zahlen.
In anderen Ländern werden dies Menschen verhaftet, wenn sie die Kinder finanziell vernachlässigen. Das zeigt Wirkung, aber in Deutschland habe ich die Erfahrung gemacht, dass selbst eine Anzeige wg. Verletzung der Unterhaltspflicht nicht viel bringt, wenn der Kindesvater angibt, keinen Job zu haben. Den hatte er gekündigt, nachdem diverse Gläubiger ihn beim Arbeitgeber zu pfänden versuchten. Aber auch das liess sich nicht beweisen.
Inzwischen hat er das Gesetz auf seiner Seite und hat Insolvenzantrag gestellt. Nun schuldet er über 11.000 EUR Unterhalt, wovon meine Tochter nur einen Bruchteil im Laufe der nächsten 7 Jahre gezahlt bekommt.
Ich frage mich, soll das zum Wohle des Kindes sein?
Ich sehe hier dringenden Handlungsbedarf !!
Mit freundlichen Grüßen
Daniela Sackl
Sehr geehrte Frau Sackl,
was Sie schildern, ist in der Tat tragisch. Aber der Gesetzgeber kann natürlich nichts daran ändern, wenn der Zahlungspflichtige insolvent geht. Gesetzliche Regeln dagegen gibt es nicht. Sie erhalten aber den Unterhalt, den der Vater des Kindes zu zahlen verpflichtet wäre, von der Unterhaltsvorschusskasse. Insofern stehen Sie nicht schlechter.
Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Zypries