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Frage von Pierre V. •

Frage an Brigitte Zypries von Pierre V. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Zitat aus einer aktuellen BMJ-Pressemitteilung:
"Künftig wird - aufgrund der europarechtlichen Vorgaben - das Schutzalter für Opfer von sechzehn auf achtzehn angehoben. Gleichzeitig verlangt der Rahmenbeschluss, dass der Täterkreis auch auf Personen unter achtzehn ausgedehnt wird. [...] "Es ist verantwortungslos, unsere redlichen Bemühungen, Kinder vor Prostitution zu schützen, durch gezielte Falschinformationen zu diskreditieren", betonte Zypries."

Warum begründen Sie diese lebensferne Gesetzesänderung ausgerechnet mit dem ´Schutz vorm Abgleiten in die Prostitution´? Befürchten Sie, Jugendlichen könnte Geld wichtiger sein als die staatlich verordnete Moral der Alten?

Außerdem:
Die Gesetzesänderung zielt ja schließlich darauf ab, sexueller Ausbeutung vorzubeugen.

Wieso also setzen Sie diese ´EU-Vorgaben´ nicht gleich in Form von U18-Burkas bzw. dem Verbot des Verkaufs von aufreizender Kleidung an Minderjährige durch? Wie wäre es mit speziellen Lagern, in denen Minderjährige nach Geschlechtern getrennt aufwachsen?

Oder noch besser, nach dem Vorbild Kaspar Hausers: völlig ohne soziale Kontakte. Denn wie Sie ja wissen, entstehen durch den Kontakt zu Mitmenschen massive Gefahren für die Heranwachsenden.

Pornographische Darstellungen, Kinderschänder, Prostitution, Killerspiele, Push-up-BHs usw. gibt es ja nur, weil in unserer Gesellschaft Menschen aller Altersgruppen zusammenleben.

Und nachdem ich all dies geschrieben habe, würde ich ganz gerne noch zwei Dinge von Ihnen wissen:

Glauben Sie ...

1. ..., dass sich sexuell aktive junge Menschen durch diese Gesetzesänderung sicherer fühlen können? (Vor allem Jungs müssen ja stets Angst haben, verleumdet zu werden. Vgl. den Fall Marco W.)

2. ..., dass Sie und Ihre KollegInnen weiterhin gesellschafts- und fortschrittsfeindliche EU-Vorgaben durchwinken können, ohne dass noch vorhandene Restvertrauen der Wählerschaft zu verlieren?

Mit freundlichem Gruß,
Pierre Vlcek.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Vlcek,

wenn Sie die von Ihnen zitierte Pressemitteilung des Bundesjustizministeriums richtig und vollständig lesen, werden Ihnen die Gründe und der Hintergrund des EU-Rahmenbeschlusses deutlich werden.

Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Zypries